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Literatur in KölnDie lit.Cologne Spezial wartet mit großen Namen auf

Lesezeit 2 Minuten
Ferdinand von Schirach

Mit dabei in Köln: Ferdinand von Schirach 

Köln – „Er lässt sich in den Vertrag schreiben, dass er mit niemandem auf der Bühne sprechen und auch anschließend mit niemandem Rotwein trinken muss“, erzählt lit.Cologne-Geschäftsführer Rainer Osnowski. „Wobei er dann doch auch hinterher noch etwas trinkt“, ergänzt Programmleiter Tobias Bock. Die Rede ist von Ferdinand von Schirach, der am 5. Oktober die diesjährige Ausgabe der lit.Cologne Spezial eröffnet

Ungewöhnlich für die Lit.Cologne: Der Bestseller-Autor bestreitet den Abend ohne Moderation oder eine bekannte Stimme, die aus seinem aktuellen Buch „Nachmittage“ vorlesen wird. „Aber das hat beim letzten Mal gut funktioniert“, so Bock.

lit.Cologne Spezial in Köln läuft bis zum 9. Oktober

Elf Veranstaltungen stehen in der Zeit bis zum 9. Oktober (mit zwei Nachzüglern Ende des Monats) auf dem Programm, in dem neben der Belletristik die Sachbücher einen starken Platz einnehmen. „Diese kritischen Zeiten fordern, dass wir uns als Festival positionieren“, findet Bock. Und so bekommt die aktuelle Ausgabe fast schon einen Anstrich von „phil.Cologne Spezial“.

Etwa wenn Richard David Precht und Harald Welzer ihr erstes gemeinsamen Buch vorstellen, in dem sie sich mit den Mechanismen der Medienlandschaft beschäftigen (24.10.). Der englische Historiker und Hitler-Biograf Ian Kershaw hat für sein aktuelles Projekt untersucht, in wie weit einzelne Personen Einfluss auf den Lauf der Geschichte nehmen können und beschäftigt sich mit Lenin, Margaret Thatcher oder Helmut Kohl. (22.10.). Und der US-Politikwissenschaftler Francis Fukuyama thematisiert den Druck der derzeit auf die Demokratien herrsche (6.10.).

Anhand des Streits, den Elke Heidenreich gerade mit den Machern der Spiegel-Bestsellerliste führt, ob ihr neues Werk Sachbuch oder Belletristik sei, sehe man, so Osnowski, dass die Grenzen zwischen Genres fließender werden. Michel Friedman kommt mit „Fremd“ nach Köln, einer Art langem Gedicht, in dem er seiner Jugend, Judenhass und Rassismus nachspürt (7.10.).

Und Jörg Bongs „Die Flamme der Freiheit“ über die Revolution von 1848 könne man auch als Literatur lesen, deshalb habe man Ulrich Noethen für den Text verpflichtet, berichtet Rainer Osnowski. Bing hat bisher unter seinem Pseudonym Jean-Luc Bannalec Bretagne-Krimis veröffentlicht.

Keinen Zweifel über die Genrezugehörigkeit gibt es bei den drei Frauen im Programm: Bonnie Garmus („Eine Frage der Chemie“, 8.10.), Susanne Abel („Was ich nie gesagt habe“, 7.10.) und Charlotte Link („Einsame Nacht“, 9.10.) stehen für erfolgreiche und gut gemachte Unterhaltung.

Last but not least: David Mitchell („Wolkenatlas“) kommt erneut zur lit.Cologne. Diesmal, um seinen großartigen neuen Roman „Utopia Avenue“ vorzustellen. Passend bei einem Buch über eine Rockband: Gerd Köster liest den deutschen Part. (8.10.).