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Krimifestival in KölnDarum setzt die „Crime Cologne“ für ein Jahr aus

Lesezeit 2 Minuten
Crime Cologne mit Rita Falk, Christian Tramitz und Florian Wagner 2019

Jahr für Jahr begrüßte die „Crime Cologne“ Erfolgsautorinnen wie Rita Falk (hier mit Christian Tramitz, r., und Julian Wagner).

Das erfolgreiche Krimifestival wird erst 2024 wieder stattfinden. Dabei hapert es nicht an der fehlenden finanziellen Unterstützung der Stadt. Die hatte bereits ein Einsehen. Doch nun hisst das Festival selbst die rote Fahne.

Vor einem halben Jahr sah es für die „Crime Cologne“ nicht gut aus: Die 25 000 Euro, mit denen das Krimi-Festival seit Jahren von der Stadt unterstützt wurde, waren im kommenden Haushalt nicht mehr vorgesehen. Doch die Verantwortlichen hatten ein Einsehen: Die Förderung wird fortgesetzt – ebenso für die seinerzeit ebenfalls auf Null gesetzten Institutionen Filmbüro und „Edimotion – Festival für Filmschnitt und Montagekunst“.

Doch bevor der kommende Kulturausschuss am 14. März die Freigabe der Finanzmitteln beschließt, hisst die Crime Cologne selbst die rote Fahne: Die Festival wird in diesem Jahr nicht stattfinden können, wie Programmleiter Dominic Hettgen im Gespräch mit der Rundschau bestätigt.

Crime Cologne: Personelle Engpässe sind das Problem

Der Grund sei allerdings nicht das liebe Geld, sondern „personelle Engpässe“, so Hettgen. Dazu muss man wissen, dass das Festival von Achim Mantscheff und Hejo Emons veranstaltet wird. Viele der Mitarbeiter arbeiten aber gleichzeitig auch für den Emons Verlag, dessen Geschäftsführer Hejo Emons ist. Der hohe Personalaufwand, der für das Festival betrieben werden müsse, sei in diesem Jahr nicht zu leisten, erklärt Dominic Hettgen. Die Pandemie und Lockdown, viele Krankheitsfälle und Lücken durch Elternzeiten hätten dazu beigetragen, dass man einfach unheimlich viele Dinge aufholen müsse „und das zu einem Zeitpunkt, wo wir eigentlich das Festival planen müssten“.

Und so teilte das Team schweren Herzens dem Kulturamt mit, dass man die in Aussicht gestellten 25 000 Euro in diesem Jahr nicht brauche – aber im kommenden Jahr auf jeden Fall wieder eine „Crime Cologne“ stattfinden werde. Dort traf man auf Verständnis und erhielt die Zusage, dass dieselbe Summe auch für 2024 zur Verfügung gestellt werden würde. Die Vorlage, über die der Kulturausschuss abstimmen wird, enthält eine entsprechende Formulierung.

Wäre es nicht eine Idee gewesen, zumindest den „Crime Cologne Award“ in diesem Jahr zu vergeben? „Das haben wir zweimal während der Pandemie gemacht, als das Festival ausfiel. Aber es ist schon schöner, wenn man die Preisträgerin oder den Preisträger bei einer Veranstaltung im Rahmen des Festivals auch auf die Bühne holen kann“, findet Dominic Hettgen.

Dieses Geld bleibt aber der Kölner Literaturszene erhalten: So können kurzfristig Projekte unterstützt werden, die zwar schon Anträge eingereicht haben, aber bislang nur auf einer „Reserveliste“ geführt werden.