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Konzert-ÜberblickDiese Stars der 80er-Jahre treten im Herbst in Köln auf

Lesezeit 4 Minuten
Janet Jackson hatte 1986 ihren Durchbruch.

Janet Jackson hatte 1986 ihren Durchbruch.

Sie sind seit Jahrzehnten im Geschäft - und immer noch auf Tournee. Viele Stars der 80er Jahre stehen in den nächsten Monaten auf den Bühnen der Kölner Konzerthallen.

Aller Orten wird die Generation der Boomer gescholten. Aber die musikalischen Heldinnen und Helden all derer, die in den 80er Jahren ihre Sturm-und-Drang-Zeit erlebten, füllen immer noch die großen und mittelgroßen Hallen. Und viele von ihnen spielen im Herbst auf Kölns Konzertbühnen.

Janet Jackson

Als 1986 ihr Album „Control“ erschien, stellte es ein Stück feministischer Selbstermächtigung dar: eine musikalische Abkehr von ihren Brüdern, ein Entrinnen von der Kontrolle durch ihren übermächtigen Vater – und ein sich zur Wehr setzen gegen übergriffige oder luschige Liebhaber. Die Produktion von Jimmy Jam und Terry Lewis setzte Maßstäbe. Vom düsteren Folgealbum „Rhythm Nation“ schafften es sieben Singles in die US-Top 5 – ein bislang ungebrochener Rekord.

In späteren Jahren geriet die Karriere zwar ins Dümpeln, die Abstände zwischen den Platten wurden immer größer, die Verkaufszahlen sanken. Nun geht die mittlerweile 58-Jährige noch einmal auf Tournee. Live war sie nie die beste Sängerin, andere könnten sicher besser tanzen als sie. Ein Spektakel wird dieser 6. Oktober in der Lanxess-Arena allemal.

Nena

Ach, was hat die Frau aus Hagen Spaß gemacht. Frisch, fröhlich, unverblümt, das deutsche Fräuleinwunder der Neuen Deutschen Welle, das es mit den „99 Luftballons“ sogar bis auf Platz eins der US-Charts schaffte. Über die Jahre erfand sie sich immer wieder neu, staubte auch die alten Nummern wie „Leuchtturm“ hin und wieder gut ab, ohne sich oder die Lieder dabei komplett zu verbiegen.

In der letzten Zeit nahm man sie eher für schwurbelige Äußerungen wahr. Vielleicht kriegt sie ja noch einmal die Kurve, wenn sie am 24. Oktober in der Arena spielt.

Madness

Ende der 70er, Anfang der 80er war Ska eine der angesagten Musikrichtungen aus dem Vereinigten Königreich, deren wohl erfolgreichste Vertreter die Band Madness war. „Baggy trousers“, „Our house“ oder die Hymne auf den Schauspieler Michael Caine – viele spaßige, aufgedrehte Ohrwürmer gehen auf ihr Konto, von denen es sicher auch viele am 20. September im Palladium zu hören gibt.

Marc Almond

Es wäre falsch, Marc Almond nur über den größten Hit seiner Karriere – „Tainted Love“ als Teil Duos Soft Cell – oder Schmachtballaden wie „Something's gotten hold of my heart“ zu definieren.

Der heute 67-Jährige sang Songs von Brecht/Weill, Jacques Brel oder auch Velvet Underground, verfasste unzählige eigene Stücke mit Anleihen bei Rock, Elektro oder Cabaret-Acts. Immer mit großer Geste, gerne mit großem Drama, aber immer auch mit einer unheimlich starken Stimme, von deren Qualität man sich 30. September im Gloria überzeugen kann.

The The

Sie sind nicht die typische Band, deren Songs auf die zahllosen 80er-Jahre-Kompilationen automatisch Eingang finden. The The und vor allem ihr Frontmann Matt Johnson werden eher kultisch von ihren eingefleischten Fans verehrt, denn bisweilen zu vertrackt, zu sehr gegen den Strich des Mainstreams gebürstet sind Songs wie „Slow train to dawn“ oder „This is the day“.

Nun erscheint mit „Ensoulment“ ein neues fantastisches Album, das sie 18. September im Carlswerk Viktoria vorstellen werden.

The Human League

Unter all den Synthibands waren Human League die wohl eleganteste, der asymmetrische Haarschnitt von Sänger Phil Oakey wurde oft versucht zu kopieren. Das gehörte in den 80ern einfach dazu.

Doch Oakey und seine Mitstreiterinnen Susan Ann Sulley und Joanne Catherall waren in ihren Lieder auch Erzähler wunderbarer Alltagsgeschichten, die wie im größten Hit „Don't you want me“ mit verteilten Rollen dargeboten wurden. In Köln sind sie am 24. November im Carlswerk Victoria.

The Pretenders

Die mittlerweile 72-jährige Chrissie Hynde gehört ebenfalls zu den Powerfrauen der 80er – als Chefin der Band The Pretenders zeichnete sie verantwortlich für Songs wie „Brass in pocket“, „Stop your sobbing“ oder „Don't get me wrong“, ihr „2000 Miles“ wurde in England zum Weihnachtsklassiker. Auf Trennungen folgten Wiedervereinigungen, erst im letzten Jahr erschien mit „Relentless“ ein neues Album. Am 25. September spielen Hynde und Co. in der Live Music Hall.