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Konzert von James ArthurWarum der X-Faktor-Gewinner in Köln nicht alleine sang

Lesezeit 2 Minuten
James Arthur 27.1.2024 Palladium

James Arthur im Palladium

Das Kölner Konzert des britischen Sängers James Arthur wurde für seine Fans ein ganz besonderes Erlebnis.

Das muss man sich erst einmal trauen: „I want to sing ,Just Us' with you“, steht auf einem Plakat, das ein junger Mann beim Konzert von James Arthur im Palladium in die Höhe hält.

Dieser Wunsch nach einem Duett mit dem britischen Alternative-Pop-Rock-Star ist ambitioniert und würde von nahezu jedem anderen Künstler konsequent ignoriert werden, weil das Risiko eines Reinfalls letztlich zu groß erscheint und gerade diese Nummer vom gerade erst erschienenen Album „Bitter Sweet Love“ noch kein Selbstläufer ist.

Doch Arthur beweist Mut, holt den besagten Mann auf die Bühne – und trifft damit die richtige Entscheidung. Beide harmonieren hervorragend miteinander, haben dasselbe leichte Vibrato in der Stimme und dieselbe Bühnenpersönlichkeit, die bei den Fans bestens ankommt.

Diese hat Arthur durch die Aktion noch enger an sich gebunden als ohnehin schon, nur weil er einem der ihren eine Chance gegeben und dadurch einen der Höhepunkte des Abends geschaffen hat. Alle gewinnen, keiner verliert. Perfekt.

Ohnehin sind dem Zausel mit der Glitzerhose und dem leicht rauchigen Rod-Stewart-Gedächtnis-Bariton seine vorwiegend jungen, weiblichen Fans wichtig. Immer wieder bezieht er die Menge mit ein, lässt sich von ihr unterstützen und formt sie wie bei „Falling Like a Star“ zu einem fast 4000-köpfigen Chor mit ebenso vielen leuchtenden Smartphones.

Nur bei dem „The Greatest Showman“-Cover „Rewrite the Stars“, seinem Duett mit Anne-Marie Rose Nicholson, wählt er eine andere Lösung. „Sie ist heute Abend hier“, ruft er, und das Publikum rastet prompt aus. „Das war nur ein Scherz, nur ein Scherz“, besänftigt Arthur – und lässt die Stimme der 32-Jährigen vom Band einspielen.

Eigentlich schade, passt doch ein Halb-Playback nicht wirklich zum Bild eines Musikers, für den Authentizität eine ganz zentrale Rolle spielt.

Wie dem auch sei, das Publikum liegt Arthur zu Füßen, und das mitunter im wahrsten Sinne des Wortes. Immer wieder kollabieren junge Damen im Saal; Arthur selbst unterbricht aus genau diesem Grund sogar seine Ballade „Naked“, um die Sanitäter in die Mitte des Raumes zu lotsen.

Dabei stehen die ganz großen Hits noch aus. „Impossible“ zum Beispiel, der ihm zum Durchbruch verhalf. Oder „Say You Won't Let Go“, jene Nummer, die zu Arthurs bisher größtem Erfolg wurde und in der Liste der am häufigsten gestreamten Lieder bei Spotify auf Platz 16 steht. Mit diesem Lied lässt der 35-Jährige nach rund 100 Minuten ein euphorisiertes Publikum zurück.