Konzert in LanxessarenaMarianne Rosenberg feiert ihr 50. Bühnenjubiläum in Köln
Köln – „Ja. Ein halbes Jahrhundert ist kein Pappenstiel. Ich glaube, ich habe deshalb so lange durchgehalten, weil ich nicht immer das getan habe, was von mir erwartet wurde. “ Mit zwei Jahren Verspätung hat Marianne Rosenberg ihr 50. Bühnenjubiläum in der Lanxessarena gefeiert.
Rund zwei Stunden ließ die 67-Jährige ihre künstlerische Laufbahn Revue passieren. Von der mitunter belächelten Schlagerprinzessin der frühen 1970er Jahre mauserte sie sich zur politischen Aktivistin und Schwulen-Ikone.
Und stilistisch überraschte sie immer wieder. „Jazz, Chanson, Elektro-Pop, Dark Wave“, zählt sie auf, „manchmal ist mir mein Publikum gefolgt und manchmal nicht. Und ich muss sagen, dieses ,nicht’ war mir nicht weniger wert“. Zwar folgen ihr an diesem wunderbaren Abend gerade mal 1900 Fans – aber die jubeln ihr so begeistert zu, als wären sie drei- oder viermal so viele.
Songs aus verschiedenen Genres und Epochen
Das Programm changiert zwischen neuen Songs von ihrem Album „Im Namen der Liebe“, das im Jubiläumsjahr erschien und mit dem sie erstmals auf Platz 1 der Charts einstieg, ihrer neuen Hommage an musikalische Heldinnen wie Gloria Gaynor, denen sie mit deutschsprachigen Coverversionen („Bitte sag’ nicht Goodbye“) ihre Referenz bezeugt und einem „ganz beherzten „,Ja’ zu meinem Repertoire aus den 70er Jahren“. „Ich bin wie du“ oder „Lieder der Nacht“ sind dabei tanzbar wie immer schon – und das Publikum gibt hier alles. „Er gehört zu mir“, die Hymne schlechthin, singt sie gleich zweimal. Party pur.
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In ihrem pinkfarbenen Glitzeroutfit wirkt die Sängerin selbst wie eine Diva. Mit dem Gesicht von Schneewittchens älterer Schwester, einem Charisma, das so elektrisierend ist, dass man damit Kilowatt erzeugen könnte und einer Stimme, deren Süße die Jahren zu allerfeinstem Kristall geklärt haben. Wenn nicht gar zu einem lupenreinen Diamanten. Das beweist auch das nur vom Klavier begleitete letzte Lied. „Torna a surriento“, mit dem sie als 13-Jährige ihren ersten Talentwettbewerb gewann.