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Konzert in KölnZoe Wees fängt stark an und überzeugt dann nur wenig

Lesezeit 2 Minuten
Sängerin Zoe Wees singt auf der Bühne im Carlswerk.

Sängerin Zoe Wees im Carlswerk.

Zoe Wees demonstriert beim Konzert im Kölner Carlswerk, wie der neue James-Bond-Song klingen könnte.

Der Auftakt: denkbar simple und gleichsam spektakulär. Das Intro von „Ghost“ wird instrumental in die Länge gezogen. Nacheinander betreten die Bandmitglieder von Zoe Wees die Bühne. Nur ihre Silhouetten sind im blauen Lichtschein zu erkennen. Schließlich kommt Wees selbst von der Seite langsam nach vorne. Schüchtern wirkt sie in ihrem dunklen Trainingsanzug.

Dynamik bricht ein

„I remember every part of you“ raunt ihre Stimme dann durch das Carlswerk. Überhaupt Wees Stimme: Sie fordert dazu auf zuzuhören. Wie ein Speer, der es gut mit einem meint, bohrt sie sich ganz tief ins Innere des Zuhörers. Sich ihr entziehen: Mission impossible. Selbst die beiden jungen Frauen hinter Wees Merchandise-Stand tanzen ausgelassen bei „Overthinking“. Alles in allem ist das ein dynamischer Konzert-Auftakt, eine Art Versprechen für die kommende Stunde.

Wees und ihre Band können dieses Versprechen, diese Dynamik jedoch nicht aufrechterhalten. Schon der Song „Halloween“ kann musikalisch mit den vorherigen Nummern nicht mithalten. Synthesizer und Beats kommen retortenartig daher, es beginnt schleppend zu werden. Wees erzählt zwar zu beinahe jedem Lied ein kurze Geschichte, beispielsweise berichtet sie vor „Ain’t really good for me“ von ihren Selbstentfaltungs-Problemen, die sie in der Zeit ihres ersten Plattenvertrags hatte, aber sie schafft es in dieser Phase ihres Auftritts nicht, den von ihr ausgebreiteten Schleier der Traurigkeit wieder auf Seite zu legen. So folgt eine Ballade der nächsten und dieser Satz auf Denglisch: „I´m a little bit tired. Sorry also, wenn ich etwas verkacke.“

Zu kryptisch sind Wees Kommentare – „Instagram. Dieser Scheiß kann so gefährlich sein“ – erst mit „That’s how it goes“ scheint sie aufzutauen. Vielleicht auch, weil das eine ihrer stärksten Nummern an diesem Abend ist: internationaler Sound.

Das könnte der neue James-Bond-Song werden. Die Energie des Anfangs ist wieder hergestellt, am Ende singen die etwa 900 Zuschauer zusammen mit Wees „I don’t wanna lose control“.