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KommentarMau wirkt die Vorschau 2024 auf das Ausstellungsprogramm

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An einer Mauer über einer Tür steht in großen Buchstaben Museum Ludwig.

Das Museum Ludwig

Jan Sting über das überschaubare Ausstellungsangebot der Museen und Sammlungen der Stadt.

Mehr gibt es etwa nicht? Mau wirkt die Vorschau 2024 auf das Ausstellungsprogramm der Museen der viertgrößten Stadt der Republik. Wacker schlägt sich das Wallraf-Richartz-Museum, das nach der bundesweiten Aufmerksamkeit mit „Susanna“ vom Mittelalter bis MeToo vor einem Jahr eine Erfolgsbilanz ziehen konnte. Im Frühjahr richtet es den Blick auf Frankreich und die Revolution in der Kunst. Ab Herbst widmet sich das Museum Ludwig der Fluxuskunst, die ja auch revolutioniäre Züge hat.

Spezialisten-Kiste

Ansonsten aber hat es eher etwas von Spezialisten-Kiste, in die die Kuratoren gegriffen haben. Das ist ja grundsätzlich nicht falsch. Aber Hand aufs Herz — wir werden in den vollgestopften Bahnen wahrscheinlich nicht ständig Gesprächsfetzen von Kulturtouristen aufschnappen, die über ihre archaischen Eindrücke isländischer Wasserbehältnisse von Roni Horn oder hauchfeiner Tuschezeichnungen aus der Sammlung von Hans Wilhelm Siegel schwärmen.

Superstar Gerhard Richter

Gesprächsthemen dürfte es aber in Düsseldorf geben. Das Gesamtkunstwerk der 90-jährigen Yoko Ono, Witwe des Beatles-Stars John Lennon, wird von der Kunstsammlung NRW und Londoner Tate Modern Ende September mit 200 Exponaten von der Partitur bis zum zerschnittenen Schlafzimmer gezeigt. Der Düsseldorfer Kunstpalast widmet dem 91-jährigen Gerhard Richter eine Schau mit 100 Exponaten. Selbst das so abgelegene Arp-Museum im Bahnhof Rolandseck ist gleich in jedem Quartal eine Reise wert — mit Dada, den verwobenen Welten der Kiki Smith, den „Maestras“, also den Malerinnen zwischen 1500 und 1900, und zuletzt einer Geschichte über das Wasser, die so gar nicht verwässert wirkt.

Und in Köln? Da dürfen Museumsbesucher über das Alter und Altern räsonieren. Oder sie schauen in die Kunstkammern des 16. und 17. Jahrhunderts, was womöglich Überraschungen birgt, aber erst einmal nicht so neugierig macht, dass man es sich dick im Kalender eintragen müsste. Auch wenn hier Ausstellungsflächen fehlen und vieles im Interim ist — Köln könnte weit mehr