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Kölner EhrenbürgerGerhard Richter im „Kunstkompass“ erneut als wichtigster Künstler genannt

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Gerhard Richter führt erneut das Ranking «Kunstkompass» an. (Archivbild)

Gerhard Richter führt erneut das Ranking „Kunstkompass“ an. (Archivbild)

Er gilt als Ruhmesbarometer der Kunstwelt - der seit mehr als einem halben Jahrhundert erscheinende «Kunstkompass».

Der Maler Gerhard Richter (92) wird im Ranking „Kunstkompass“ unverändert als weltweit wichtigster Künstler geführt. Seit nunmehr 21 Jahren behauptet der in Köln lebende Maler unangefochten die Spitzenposition in dem seit 54 Jahren bestehenden Ranking. Auch die nächsten Ränge sind unverändert: Auf Platz zwei bleibt der US-Künstler Bruce Nauman, dahinter folgen die beiden Deutschen Georg Baselitz und Rosemarie Trockel.

Ein Brite aus Wuppertal schiebt sich vor

Auf Platz fünf hat sich der in Wuppertal lebende britische Bildhauer Tony Cragg vorgeschoben und die US-Künstlerin und Fotografin Cindy Sherman auf Platz 6 verdrängt. Auf 7 bis 10 folgen der auch in Berlin wirkende dänische Installationskünstler Ólafur Elíasson, der deutsche Maler und Bildhauer Anselm Kiefer, der mehrfache Documenta-Teilnehmer William Kentridge aus Südafrika und der minimalistische deutsche Maler Imi Knoebel. 

Der „Kunstkompass“ wird jedes Jahr von der Journalistin Linde Rohr-Bongard aus Köln erstellt und erscheint im Magazin „Capital“. Bewertet und mit Punkten gewichtet werden unter anderem Ausstellungen von nahezu 300 Museen, Rezensionen in Fachmagazinen, Ankäufe führender Museen und Auszeichnungen. Verkaufspreise und Auktionserlöse werden dagegen nicht berücksichtigt.

Der Globale Süden wird in der Kunst immer wichtiger

Die Liste der „Stars von morgen“ - Künstler jenseits der Top 100, die den größten Punktezuwachs hatten - wird in diesem Jahr angeführt von dem britischen Medienkünstler Sir Isaac Julien, der sechs Jahre als Professor an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe tätig war. Dahinter kommen die kanadische Künstlerin Kapwani Kiwanga und die 95 Jahre alte Japanerin Yayoi Kusama. Insgesamt sind Künstlerinnen und Künstler aus Afrika, Südamerika, Asien und Australien unter den „Stars von morgen“ sehr viel stärker vertreten als in den „Top 100“. „Mit den Herkunftsländern der Künstler weitete sich die Kunst, sie ist farbenfroher, experimenteller und zu Teilen relevanter“, urteilt Rohr-Bongard.  

Joseph Beuys triumphiert posthum

Beim Extra-Ranking der verstorbenen Künstler hat Joseph Beuys (1921-1986) Andy Warhol (1928-1987) den ersten Platz abspenstig gemacht, gefolgt von dem Kölner Maler Sigmar Polke (1941-2010) und der französisch-amerikanischen Bildhauerin Louise Bourgeois (1911-2010). (dpa)