Mit 18 seiner Stücke verzauberte er seine Fans beim Kölner Konzert. Doch am Ende sorgt er für Aufregung mit einer überraschenden Ansage.
Auftritt im Kölner GloriaMaxim schockt seine Fans beim Konzert in Köln
Nach der zweiten Zugabe erwartet man einen Satz wie: „Ihr wart ein tolles Publikum!“. Oder: „Ihr seid die Besten!“ Oder: „Danke, dass ihr hier wart!“
Das, was Maxim Dienstagabend im Gloria nach der zweiten Zugabe sagt, erwartet man nicht. „Das ist das letzte Konzert, das ich in Köln spielen werde. Ich werde aufhören, Musik zu machen.“ Kein Witz.
Der 41-jährige Sänger, Gitarrist und Songschreiber meint das ernst. 20 Jahre lang, so sagt er weiter, habe er keine Kompromisse gemacht. Dazu ist er auch jetzt nicht bereit; „Das, was da draußen inzwischen abgeht, gefällt mir nicht mehr.“ Es sei für ihn deshalb an der Zeit, etwas Neues zu machen: „Sachen, die ich machen möchte.“ Puh. Das hat gesessen. Die Fans sind geschockt.
Vielleicht hätte man es ja schon früher am Abend ahnen können? Wenn Maxim im Gloria „Wie man loslässt“ anmoderiert: „Das Leichteste im Leben ist ja, etwas, was man einmal angefangen hat, immer weiter durchzuziehen. Man steigert sich da so rein und vergisst dabei, das die eigentliche Aufgabe im Leben ist, loszulassen.“ Nach einem Konzert wie diesem fällt das schwer.
Mit 18 Stücken verzaubert Maxim seine Fans
In 100 Minuten verzaubern 18 Stücke, drei Zugaben mitgerechnet. Es ist die perfekte Melange aus Musik und Stimme, Text und Gefühl. Pop, Chanson und Rock, scherbenbrüchig, engelshell, von Zärtlichkeit und vom Leben angeraut. „Fahr mit mir diese Nacht durch, morgen früh sind wir in Marseille“,,Ich bau’ mir ein Haus aus Schrott in einem Feld aus weißer Asche“, „Aber ich erinner’ mich an alles, an jedes einzelne Haar.“ Alltagslyrik, expressionistische Poesie und, ja auch das, Romantik.
Wenn einer, der als Songschreiber nicht schlechter ist als der vielgerühmte Regener, sich traut, sein „armes Herz“ zu beklagen, zu fordern „Und wenn ich schon nicht schlafen kann, will ich wenigstens träum’n“ und zu gestehen „All meine Lieder stahl ich von der Nachtigall“, dann treibt die blaue Blume neue Blüten. Mit seiner tollen Band bereitet ihr Maxim im Gloria ein zeitgenössisches Beet der Lieder.
Bei aller Gefühligkeit kommt auch Partystimmung auf. „Willkommen im Club“ ist Abtanzen pur. Nicht nur für den Sänger, der dabei zeigt, wie beweglich seine Hüften sind. Nur an einer Stelle hagelt es „Buh“-Rufe. Als der Mann mit der Kappe, der zum Studium nach Köln ging und dort lange gelebt hat, sagt: „Ganz ehrlich, wenn Karneval ist, bin ich weg.“ Was man aber, verglichen mit dem wilden Applaus, den es sonst immer wieder gibt, getrost vernachlässigen kann.