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Film- und FernsehstadtKöln macht Drehgenehmigungen einfacher

Lesezeit 2 Minuten
Die Tatort-Schauspieler Dietmar Bär und Klaus J. Behrendt (r.) stehen in Köln vor Dreharbeiten an der Wurstbraterei vor dem Dom.

Auch der Tatort muss sich an die Regeln für Drehgenehmigungen in Köln halten.

Ein zentrales Formular ersetzt den bisherigen Gang durch verschiedene Ämter.

Köln gilt immer noch als deutsche Film- und vor allem Serienhauptstadt - zumindest, solange es sich nicht um Streamingdienste handelt. Jeder dritte deutsche Serie und jeder dritte deutsche Film kommt grob über den Daumen gepeilt aus der Rheinmetropole. Gerade was das traditionelle Fernsehen angeht, haben sich hier Dutzende Produktionsfirmen angesiedelt, die natürlich unter anderem eng mit RTL und WDR zusammenarbeiten.

Aber wo gedreht wird, muss auch genehmigt werden. Und da war nicht nur Köln, sondern gleich die ganze Republik oft reichlich umständlich strukturiert: Jedes möglicherweise zuständige Amt musste einzeln angeschrieben werden, vom Ordnungsamt als „Supervisor“ bis hin zum Grünflächen-, Sport- oder anderen Ämtern. Und jedes Amt in anderer Form: Mal als Mail, mal mit Skizzen, mal relativ formlos.

Vereinfachtes Verfahren

Speziell für Köln wird dies nun der Vergangenheit angehören. Alle Drehgenehmigungen laufen stadtweit über eine digitale Antragsform, die eine effektivere Bearbeitung von Produktions- und Verwaltungsseite aus ermöglichen soll. Ob das zu mehr Drehgenehmigungen führt, muss sich noch herausstellen - manche Anwohner können bereits jetzt ein Lied von den ständigen Aufnahmen vor der Haustüre singen.

Das Verfahren selbst aber wird dadurch deutlich vereinfacht und auch transparenter, ist man sich bei der Stadt sicher. Was auch internationale Crews anlocken soll, die derlei Standards im europäischen Ausland längst gewohnt sind. „Durch die Darstellung auf der ebenfalls neu angelegten Internetpräsenz des Servicebüros Film und Fernsehen zieht Köln gleich mit anderen großen europäischen Filmstädten. Diese ersten Erfolge auf dem Weg zu einer drehfreundlicheren und vergabepositiven Stadt sind ein von der Medienbranche lang gewünschtes Zeichen der Stadtverwaltung“, lässt die Stadt in einer entsprechenden Mitteilung verlauten.

Algorithmus verteilt die Anfragen

Ein ausgeklügelter Algorithmus sorgt dafür, dass die Anfragen direkt an die zuständigen Stellen geleitet werden. Das gilt im Übrigen auch für die immer weiter zunehmenden Drohnen-Aufnahmen: Auch hier soll der Abgleich mit anderen Stellen durch das vereinfachte Verfahren deutlich an Effizienz gewinnen.


Rund 2000 Drehgenehmigungen werden im Jahr ausgestellt, die Gebühren bewegen sich laut Stadt in einem Rahmen von 10,20 Euro bis 767 Euro. Bei größeren Drehvorhaben mit hohem Verwaltungsaufwand beläuft sich der Gebührenrahmen auf 767 Euro bis 2301 Euro. Für Dreharbeiten in städtischen Gebäuden und Flächen wird derzeit eine neue, ämterübergreifende Entgeltordnung festgelegt.