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Von Paris bis in die SchweizDas hat das Wallraf-Richartz-Museums 2024 zu bieten

Lesezeit 3 Minuten
Ein Kunstwerk von Paul Cézanne.

Zwischen 1895 und 1896 schuf Paul Cézanne seine „Badenden“.

Am 18. März jährt sich zum 200. Mal der Todestag von Franz Ferdinand Wallraf, dessen Sammlung den Grundstock des 1861 eröffneten Wallraf-Richartz-Museum bildet.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Eigentlich wollte sich das Wallraf-Richartz-Museum im Herbst dem Paris der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts widmen. Doch aufgrund der Vorbereitungen für den Erweiterungsbau ging Direktor Marcus Dekiert seinerzeit lieber auf Nummer sicher und holte sich die kostbaren Leihgaben aus aller Welt noch nicht ins Haus.

Nun sind ab 15. März Werke von Degas, Morisot, Monet, Renoir und Sisley zu sehen, die 1874 vom 15. April bis 15. Mai eine erste gemeinsame Ausstellung organisierten – die Geburtsstunde des Impressionismus. Doch Kuratorin Barbara Schaefer holt noch weiter aus und bindet die Salonmalerei mit ein, was sich im Titel niederschlägt: „1863 • Paris • 1874: Revolution in der Kunst“.

Genauso klangvoll wie die Namen der beteiligten Künstlerinnen und Künstler liest sich die der Leihgeber: die Berliner Nationalgalerie, Louvre, Musée d'Orsay, Prado, Getty Museum, MET oder auch die National Gallery Washington schicken Gemälde nach Köln (15.3. bis 28.7.)

Todestag von Franz Ferdinand jährt sich

Am 18. März jährt sich zum 200. Mal der Todestag von Franz Ferdinand Wallraf, dessen Sammlung den Grundstock des 1861 eröffneten WRM bildet. Ihm zu Ehren widmet man sich im Herbst unter dem Titel „Museum der Museen“ der Geschichte des Präsentierens von Kunst – von den sogenannten Wunderkammern, wie sie zunächst Fürsten an ihren Höfen einrichteten, über die „barocken Gemäldegalerien“ und die radikale Herangehensweise von Alfred Hagelstange, WRM-Direktor kurz nach der Jahrhundertwende, bis hin zu den Experimenten von Daniel Spoerri oder John Cage (11.10. bis 9.2.2025).

Die dritte große Sonderausstellung profitiert ebenfalls von einer Sanierung – aber der eines anderen Hauses. Das Schweizer Museum Langmatt wird bis 2026 generalsaniert – und schickt Vertreterinnen und Vertreter seiner bedeutenden Sammlung auf Reisen: Von Pissarro über Renoir, Monet und Gauguin bis Cézanne sind dann „Schweizer Schätze“, so der Titel der Schau, im Zusammenspiel mit einer Auswahl der eigenen Sammlung im WRM zu sehen (28.3. bis 27.7.2025).

Rund 40 Neuzugänge seiner Graphischen Sammlung zeigt das Haus in seiner zweiteiligen Präsentation „Willkommen im Wallraf“ (22.3. bis 30.6. und 9.8. bis 10.11.). Dass man auch „in wirtschaftlich schwierigen Zeiten“ weiterhin Anschaffungen tätigen kann, verdanke man „der Gunst von Freunden, Förderern und großzügigen Leihgebern“, bei denen man sich auf diese elegante Weise bedanken möchte.

Trilogie „Sensation des Sehens“ kommt Anfang 2025

„Zwischen Nackenstarre und Kunstgenuss“ bewegen sich Besucher hin und wieder in Museen — der Maler, Zeichner und Lithograph Honoré Daumier (1808-1879) hat sie in Karikaturen festgehalten. Die kleine Schau in der Graphischen Sammlung (29.11. bis 23.3.25) bildet somit ein passendes Pendant zur Sonderausstellung „Museum der Museen“.

Zum Auftakt des Jahres 2025 kommt die Trilogie „Sensation des Sehens“ zum Abschluss. Diesmal werden ausgesuchte Exponate zur Bildererzeugung aus der Sammlung des Filmemachers Werner Nekes inmitten mittelalterlicher Altarbilder zu sehen sein.