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ARD-TalkEhemaliger Kölner OB Schramma spricht bei „Hart aber fair“ über Türkei-Wahl

Lesezeit 2 Minuten
ARD/"hart aber fair" vom 01.10.2018
abgebildete Personen v.l.n.r. ritz Schramma, Kölner Oberbürgermeister a.D.; setzte sich für den Bau der großen Zentralmoschee in Köln ein), Tugba Tekkal (Initiatorin des Integrations-Projekts „Scoring Girls“; ehemalige Spielerin des 1. FC Köln)

Fritz Schramma, Kölner Oberbürgermeister a.D., am 1.10.2018 bei „Hart aber fair“. Schramma sprach über den Bau der Zentralmoschee in Köln.

Fritz Schramma hat in Köln im Zuge des Moschee-Baus Erfahrungen mit der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) gemacht.

Am Montagabend geht es im ARD-Talk „Hart aber fair“ um die Wahlen in der Türkei, die am Sonntag stattfanden. Keiner der Kandidaten schaffte es offenbar, die absolute Mehrheit der Stimmen auf sich zu vereinen. Beim Stand von 99 Prozent der ausgezählten Wahlurnen im Inland und rund 84 Prozent im Ausland liege Erdogan bei 49,40 Prozent der Stimmen, sagte der Chef der Wahlbehörde, Ahmet Yener, am Montagvormittag.

Die Stichwahl zwischen Präsident Recep Tayyip Erdogan und Herausforderer Kemal Kilicdaroglu soll am 28. Mai stattfinden. Nicht nur für die Türkei ist die Wahl richtungsweisend, da Erdogan nach 20 Jahren an der Macht die Abwahl droht.

Auf das noch nicht feststehende Wahlergebnis reagiert am Montag auch die Redaktion von „Hart aber fair“. Lautete das Thema zunächst noch: „Am Tag nach der Türkeiwahl: Hat die Demokratie noch eine Chance?“ heißt es jetzt: „Noch kein Sieg: Wackelt der ewige Erdogan?“

Fritz Schramma berichtet von Erfahrungen mit Ditib beim Moschee-Bau in Köln

Die Gäste, die Moderator Louis Klamroth erwartet, sind weitestgehend gleich geblieben. Es sollen diskutieren: Alexander Graf Lambsdorff (FDP, Außenpolitiker; stellv. Fraktionsvorsitzender), Deniz Yücel (Deutsch-türkisches Journalist und Publizist; Korrespondent der „Welt“), Fritz Schramma (Kölner Oberbürgermeister a.D.) und Nalan Sipar (freie Journalistin und Reporterin u.a. für den WDR). Im Einzelgespräch soll Cem Özdemir (Grünen-Spitzenpolitiker mit türkischen Wurzeln) befragt werden. Hinzu gekommen als Gast ist Ufuk Varol, der vom WDR als Erdogan-Wähler angekündigt wird.

Der frühere Kölner OB Fritz Schramma (2. v.r.) mit dem damaligen Mo­schee-Pro­jekt­lei­ter Selim Mercan, Architekt Paul Böhm und dem damaligen Di­tib-Chef Izzet Er. (Archivbild)

Der frühere Kölner OB Fritz Schramma (2. v.r.) mit dem damaligen Mo­schee-Pro­jekt­lei­ter Selim Mercan, Architekt Paul Böhm und dem damaligen Di­tib-Chef Izzet Er. (Archivbild von 2013)

Fritz Schramma (CDU) dürfte über seine Erfahrungen mit der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) berichten. Der frühere Kölner Oberbürgermeister hatte sich in seiner Amtszeit trotz Widerständen für den Bau der Zentralmoschee durch die Ditib in Köln eingesetzt. Diese untersteht der Kontrolle und Aufsicht des staatlichen Präsidiums für religiöse Angelegenheiten der Türkei (Diyanet), die wiederum dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan untersteht.

Schramma, der lange im Beirat der Moschee saß, sieht die Rolle der Ditib kritisch und berichtete immer wieder von Konflikten während der Zeit des Moscheebaus in Köln. Zur Eröffnung der Zentralmoschee 2018 war der türkische Staatschef Erdogan persönlich angereist, was Schramma klar moniert hatte. Er äußerte sich auch kritisch gegenüber der Rechtsauffassung im türkischen Staat.

Fritz Schramma zu Gast bei Frank Plasberg

Bereits 2018 war Schramma zu Gast bei „Hart aber fair“ gewesen. „Spalten statt einen – Welche Folgen hat der Erdogan-Besuch?“, hatte es damals nach der Visite des türkischen Präsidenten in Deutschland geheißen, als Erdogan auch die Kölner Moschee eröffnete.

Schramma hatte von einem „kleinen Parteitag der AKP“ gesprochen und das Verhalten Erdogans deutlich kritisiert. Nach seinem Auftritt erhielt er viele Reaktionen – positive, aber auch Beschimpfungen, wie er damals sagt. (cme)