Beim ARD-Talk mit Louis Klamroth geht es am Montagabend um die Frage: „Frieden mit Putins Russland: Eine Illusion?“.
ARD-Talk zu PutinWagenknecht und Strack-Zimmermann bei „Hart aber fair“
Zwei Tage nach der von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierten Demonstration unter dem Motto „Aufstand für den Frieden“ in Berlin wird die Linke-Politikerin am Montagabend zu Gast bei „Hart aber fair“ sein. Das Thema des Talks mit Louis Klamroth lautet „Frieden mit Putins Russland: Eine Illusion?“. Wagenknecht, die Kölner Feministin und die zahlreichen Menschen, die das „Manifest für Frieden“ der beiden Frauen unterschrieben haben und die bei der Kundgebung am Samstag waren, meinen, dies sei ein realistisches Szenario.
Wieviele Teilnehmer es am Wochenende wirklich waren, darüber gibt es stark abweichende Einschätzungen. Während die Veranstalterinnen von 50.000 sprechen, hatte die Berliner Polizei die Zahl von 13.000 Menschen herausgegeben. Vermutlich wird sich Sahra Wagenknecht bei „Hart aber fair“ auch zu dieser Diskrepanz äußern.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann übt harte Kritik an Wagenknecht und Schwarzer
Mit der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann wird eine scharfe Kritikerin von Wagenknecht und Schwarzer in der Talkrunde sitzen. Die Verteidigungsexpertin ist eine der lautesten Befürworterinnen von Waffenlieferungen an die Ukraine, damit diese sich effektiv gegen den russischen Angriff verteidigen kann. Nach der Kundgebung, die auch bei Rechten auf viel Zuspruch gestoßen war, warf sie Wagenknecht und Schwarzer vor: „Das Besorgniserregende ist, dass die Organisatoren sich mit radikalen Rechten und Linken zusammentun und das Opfer zum Täter stilisieren“, sagte Strack-Zimmermann der „Rheinischen Post“.
Harsche Kritik an Wagenknecht ist bei „Hart aber fair“ auch vom Berliner Politologen Herfried Münkler zu erwarten. Münkler hatte bereits das „Manifest für Frieden“ als „verlogenes“ und „kenntnisloses Dahergerede“ bezeichnet. Er warf Wagenknecht und Schwarzer „Komplizenschaft mit dem Aggressor“ und falsch verstandenen Pazifismus vor, dessen eigentliches Ziel die Unterwerfung der Ukraine sei.
Heribert Prantl verteidige Manifest von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht
Auch die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt setzt sich wie ihre Parteifreundin Außenministerin Annalena Baerbock für Waffenlieferungen ein. Sie selber reiste bereits mehrfach in die Ukraine und schilderte immer wieder die verzweifelte Situation der Menschen dort. Am „Manifest für Frieden“ hatte sie unter anderem die „empathielose Sprache“ kritisiert.
Der „Süddeutsche Zeitung“-Autor Heribert Prantl hatte Wagenknecht und Schwarzer dagegen verteidigt. Er meint, Waffen brächten niemals Frieden. Wer vor einer Eskalation des Krieges warne, sei nicht töricht oder feige, schrieb er in einem Kommentar. Verhandlungen seien klüger, als den „Frieden herbeizubomben“.
Kritik an der Einladung Sahara Wagenknechts zu „Hart aber fair“
Die Runde am Montagabend dürfte aufgrund der Gästeliste daher kontrovers werden. Im Vorfeld gab es in den sozialen Medien Kritik daran, dass Sahra Wagenknecht für ihre Thesen erneut ein breites Forum gegeben wird.
Wagenknecht sei „jetzt praktisch überall“, äußern viele ihre Kritik. „Frau Wagenknecht ist weder eine Militär-, noch eine Geopolitik-, noch eine Osteuropa-Expertin“, schreibt der Journalist Stefan Hajek. Mit ihren Extrempositionen habe sie dennoch mehr TV-Präsenz als tatsächliche Fachleute. (cme)