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„Harry Potter 20th Anniversary“Zum Geburtstag wirft der Cast einen Blick zurück

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"Harry Potter 20th Anniversary: Return to Hogwarts" startete an Neujahr auf Sky und Sky Ticket.

Am 22. November 2001 startete „Harry Potter und der Stein der Weisen“ in den deutschen Kinos. 20 Jahre später hat der US-Sender HBO die Filmcrew rund um die Hauptdarsteller Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint zusammengetrommelt, um alles Revue passieren zu lassen. Das gut anderthalbstündige Erinnerungsstück trägt den Titel „Return to Hogwarts“ und ist in Deutschland seit Anfang des Jahres auf Sky zu sehen.

Vor altbekannten Kulissen

Alle acht Filme werden in kurzen Ausschnitten und Szenen hinter den Kulissen beleuchtet. Quasi im Zeitensprung sprechen die gealterten Schauspieler vor altbekannten Kulissen der Zaubererwelt. Auch an mittlerweile verstorbene Kollegen, darunter Alan Rickman und Helen McCrory, erinnern sie. Die Dokumentation ist mit Liebe zum Detail produziert – das wird unter anderem am cleveren Einsatz von John Williams’ Filmmusik deutlich. Insgesamt betrachtet wirkt die Reunion jedoch wie mit Zuckerguss überzogen. Alle schwelgen in Erinnerungen und betonen fast gebetsmühlenartig, welch ein unvergleichliches Erlebnis die Dreharbeiten waren.

Hemmung beim Küssen

Über weite Strecken funktioniert das Konzept der humorvoll-emotionalen Retrospektive: Wenn Radcliffe und Grint etwa über pubertäre Hemmungen bei Kussszenen erzählen, muss so mancher Zuschauer wohl unweigerlich lächeln.

Zwei Dinge lässt „Return to Hogwarts“ jedoch vermissen. Da ist zum einen Autorin Joanne K. Rowling. Die Harry-Potter-Schöpferin, die in der jüngeren Vergangenheit durch transphobe Aussagen in Kritik geraten war, kommt nur vereinzelt in Archivaufnahmen zu Wort. Zwar verliert im Revival niemand ein böses Wort über„Jo“ – im Gegenteil. Doch Rowlings weitgehende Abwesenheit vor dem Hintergrund der Kontroversen um sie kontrastiert den Gesamteindruck, den das Jubiläumsspecial zu vermitteln sucht. Zum anderen fehlen differenzierte Perspektiven auf die Arbeit an der Potter-Saga.

Dasein als Kinderstar

Die negativen Folgen des Kinderstar-Daseins werden nur angerissen: Zwar erzählt Emma Watson, dass sie vor dem fünften Film überlegte, ihre Rolle als Hermine nicht wieder aufzunehmen – doch eine echte Auseinandersetzung mit ihrer Jugendzeit im Licht der Öffentlichkeit erfolgt nicht. Die Anekdoten über die Dreharbeiten bieten zudem für eingefleischte Potter-Fans nicht viel Neues. „Return to Hogwarts“ ist eine nostalgische Reise, die zu Marketingzwecken gut funktioniert. Fans werden daran ihre Freude haben – doch die Chance, sich ein Bild auch von den weniger zauberhaften Seiten des Harry-Potter-Universums zu machen, hat die Reunion vergeben.