Jahr für Jahr zeichnet das Grimme-Institut besonders gelungene Fernsehproduktionen aus. Nun sind die Nominierten für 2025 bekanntgegeben worden.
NominierungenGesellschaftspolitische Themen dominieren Grimme-Preis 2025
Für den diesjährigen Grimme-Preis sind 64 Film- und Serienproduktionen sowie Einzelleistungen nominiert. Das gab das Grimme-Institut, das den Preis vergibt, am Donnerstag in Marl bekannt. Aus mehr als 700 Einreichungen wählten die Nominierungskommissionen die Produktionen und Personen aus, die sich Hoffnung auf eine Auszeichnung machen dürfen. Die Jury entscheidet Ende Januar, an wen die Grimme-Preise vergeben werden.
Die Nominierungen zeigen in diesem Jahr eine klare Tendenz: „Über insgesamt 58 Nominierungen können sich in diesem Jahr die öffentlich-rechtlichen Sender freuen, sechs Nominierungen gehen an private beziehungsweise Streaminganbieter“, so die Geschäftsführerin des Grimme-Instituts, Cigdem Uzunoglu. Dabei liege der Fokus auf „hochaktuellen gesellschaftspolitischen Themen“ wie Flucht und Migration, Rechtsextremismus, Klassismus und Ungleichheit, Klimawandel und sexualisierter Gewalt.
In der Kategorie Fiktion ist beispielsweise die RTL-Serie „Angemessen Angry“ nominiert, in der eine Frau mit Superkräften gegen Sexualstraftäter kämpft. Die Serie hatte im vergangenen Jahr bereits den Deutschen Serienpreis der Televisionale erhalten. Nominiert sind außerdem die ARD-Degeto-Produktionen „Die Zweiflers“ und „Schwarze Früchte“ und die Buchverfilmung „Ein Mann seiner Klasse“.
Vor allem Serien für Grimme-Preis nominiert
Auffällig sei, dass in dieser Kategorie vor allem serielle Formate nominiert seien: „In diesem Jahr hat die Kommission Fiktion erneut weniger Nominierungen ausgesprochen als möglich gewesen wären“, berichtet Lucia Eskes, Leiterin des Grimme-Preises. Grund hierfür sei, dass die Kommission den Mut vermisse, „Geschichten anders und neu zu erzählen, abseits vom Krimi, eine erkennbare Autor*innenhandschrift, visuelle Experimentierfreude und ungewöhnliche und überraschende Besetzungen, so, wie sie sich in vielen seriellen Formaten wiederfinden.“
Auch die Kategorie Information und Kultur wird von gesellschaftspolitischen Themen wie Rassismus, Migration, Klimakrise oder Kolonialismus-Aufarbeitung bestimmt. Ebenfalls die Dokumentation „Total Trust – Was China der Welt nicht zeigt“ darf sich Hoffnung auf einen Preis machen.
Um den Preis für die besondere journalistische Leistung konkurrieren Golineh Atai für ihre Korrespondentinnenberichte aus dem Nahen Osten, die Redaktion von „Frontal“ für ihre investigative Berichterstattung zu Klima- und Energiepolitik und Özden Terli für seine eindringliche Vermittlung des Ausmaßes der Klimakatastrophe.
Preise vergibt die Jury außerdem in den Kategorien Kinder und Jugend und Unterhaltung. Die Bekanntgabe der maximal 16 Preisträgerinnen und Preisträger des Grimme-Preises sowie der Preise der Marler Gruppe und der Studierendenjury findet am 6. März statt. (kna)