US-Serien-HitMathematiker errechnen den nächsten Toten bei „Game of Thrones“
- Am Sonntag startet in den USA die sechste Staffel der Fantasy-Serie.
- Immer wieder ist die Show Gegenstand von wissenschaftlichen Abhandlungen.
Köln – Kurvenintegrale, partielle Ableitungen, adjungierte Matrizen oder orthogonale Komplemente: Das Mathematikerleben ist – zumindest für Außenstehende – nicht das Spannendste. Und vielleicht empfinden das die Mathematiker selbst auch. Ansonsten ist es kaum zu erklären, dass sie sich immer wieder mit Quatsch beschäftigen – Fernsehserien etwa.
Eine besonders beliebte TV-Show ist der HBO-Fantasy-Hit „Game of Thrones“, dessen sechste Staffel in den USA am Sonntag startet (und in Deutschland bei Sky einen Tag später). Immer wieder werden mathematische Berechnungen zu Figuren erstellt.
Sansa Stark überrascht
Erst kürzlich hatte der Mathematikprofessor Andrew J. Beveredige vom Macalester College in Minnesota und sein Student Jie Shan in der Forschungsarbeit „Network of Thrones“ statistisch analysiert, wer die wichtigste Figur der Serie ist. Grundlage war das dritte Buch von George R. R. Martins Roman-Reihe „Das Lied von Eis und Feuer“ mit dem Titel „Schwertgewitter“, auf dem die Staffeln drei und vier der Serie beruhen. Unter anderem haben die Wissenschaftler erforscht, wie die Figuren mit anderen vernetzt sind.
Anhand soziologischer, mathematischer und ökonomischer Berechnungen stand am Ende fest: Der Kleinste ist am wichtigsten. Tyrion Lannister, dargestellt von Peter Dinklage, ist die eigentliche Hauptfigur der Serie, gefolgt von Jon Snow. Überraschend war Platz drei: Sansa Stark. „Andere erkennen ihren Wert als Stark-Erbin und sie wird wiederholt als Köder im Spiel der Macht benutzt“, so das Statement der Wissenschaftler.
Der König wird vermutlich sterben
Da sich aber keine Figur – auch die wichtigen nicht– bei „Game of Thrones“ sicher sein darf, allzu lange zu leben, ist eine aktuelle mathematische Berechnung der Technischen Universität München wichtiger. Studenten haben in ihrer Informatik-Abschlussarbeit einen wissenschaftlichen Ansatz gefunden, um eine Vorhersage zu tätigen, welcher Charakter als nächstes sterben wird. Grundlage für die Berechnung sind unter anderem, welchem Haus die Figuren angehören, mit dem sie in Verbindung steht und wie alt sie ist. Der Algorithmus habe bisher 74 Prozent aller Todesfälle richtig vorhergesagt.
Achtung, im folgenden Absatz werden Geschehnisse aus der fünften Staffel verraten!
Demnach sieht es ganz besonders schlecht für den aktuellen König aus, Tommen Baratheon, der (wenig überraschend) mit 97-prozentiger Wahrscheinlichkeit ins Gras beißt. Seinen Vorgängern war ja ebenfalls keine lange Herrschaft vergönnt. Dass die „Drachenmutter“ Daenerys Targaryen eine 95-prozentige Todeswahrscheinlichkeit hat, ist dann schon eher eine Sensation. Besonders weibliche Fans der Serie werden übrigens hoffen, dass sich die Vorhersage der TU München bestätigt. Denn auch wenn Jon Schnee (Kit Harington) am Ende von Staffel fünf nach Dutzenden Messerstichen blutüberströmt am Boden lag. Die Wahrscheinlichkeit, dass er tot ist, liegt laut Algorithmus bei nur elf Prozent.
Nicht berechnet wurde übrigens, ob Autor George R. R. Martin, 67 Jahre alt und ein Langsamschreiber, mit der kompletten Geschichte vor seinem eigenen Ableben fertig wird. Die Serie hat die Bücher mittlerweile sogar überholt.