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Trauer um Rainer BuddeFrüherer Direktor des Wallraf-Richartz-Museums stirbt mit 83 Jahren

Lesezeit 2 Minuten
Rainer Budde ehemaliger Direktor des Wallraf-Richartz-Museums

Rainer Budde, der ehemalige Direktor des Wallraf-Richartz-Museums

In seine Zeit als Direktor des WRM fallen wichtige Veränderungen. Nun ist Rainer Budde im Alter von 83 Jahren gestorben.

Sie trafen sich immer noch regelmäßig, „zwei-, dreimal im Jahr“, denn „er war ein Quell vieler Kenntnisse, die man ansonsten nicht gehabt hätte“, sagt Marcus Dekiert im Gespräch mit der Rundschau über seinen Vorvorgänger Rainer Budde. Dieser hatte das Wallraf-Richartz-Museum nicht nur von 1981 bis 2004 geleitet, sondern war schon seit 1968 als Kustos am Haus beschäftigt. Eine Quelle, auf die man nun nicht mehr zurückgreifen kann: Wie jetzt bekannt wurde starb Rainer Budde am 3. Januar im Alter von 83 Jahren.

Eine so lange Zeit an einem Museum ist an sich schon ungewöhnlich. Doch in Buddes Amtszeit als Direktor fallen zusätzlich zwei Umzüge in neue Gebäude: Vom September 1986 an residierte das WRM in einer Art kultureller Wohngemeinschaft mit Museum Ludwig und Philharmonie im Neubau am Rhein. Als Peter und Irene Ludwig der Stadt weitere Teile ihrer Sammlung überließen, wurde der Beschluss für einen eigenständigen WRM-Bau gefasst. Im Januar 2001 konnte das Gebäude an Obenmarspforten eröffnet werden.

In Direktorenzeit Buddes ergänzten wichtige Werke die WRM-Sammlung

Studiert hatte der gebürtige Bochumer in Köln, Freiburg Paris und Rom. Seinen Doktor machte er schließlich an der Universität zu Köln. Am Wallraf-Richartz-Museum begann er als wissenschaftlicher Assistent, war später als Kustos und Hauptkustos für die zeitgenössische Kunst zuständig. In seiner Direktorenzeit konnte das WRM auch mit dem Erwerb wichtiger Werke seine Sammlung erweitern, darunter Claude Monets „Seerosen“ (erworben 1981), Gustave Caillebottes „Trocknende Wäsche am Ufer der Seine“ (erworben 1983), das „Andachtsbild mit zwölf Szenen aus dem Leben Christi“ (Kölnisch 1450/60; erworben 1988).

Und das Haus änderte in seiner Ägide den Namen: Seit März 2001 trägt das WRM den Zusatz „& Fondation Corboud“. Budde ist hierfür aus zweifachem Grund „verantwortlich“. Lange Jahre hatte er Gérard und Marisol Corboud beim Aufbau ihrer privaten Sammlung beratend zur Seite gestanden. Basierend auf diesem Vertrauensverhältnis entschlossen sich die Corbouds, dieses Gemäldekonvolut der Stadt Köln als ewige Leihgabe zu überlassen. Dass der vereinbarte Erweiterungsbau weiterhin bis heute noch Zukunftsmusik ist, fällt nicht in die Verantwortlichkeit Buddes.

Im Ruhestand hatte er schließlich wieder mehr Zeit, um sich der Musik zu widmen, insbesondere der Orgel – die Ausbildung hatte er bei keinen Geringeren als Olivier Messiaen genossen.