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Gute Nachricht für die Branche
Filmstiftung NRW verlegt ihren Sitz nach Köln

Lesezeit 3 Minuten
Walid Nakschbandi

Walid Nakschbandi ist seit Januar Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung.

Die Film- und Medienstiftung NRW verlegt ihren Sitz von Düsseldorf nach Köln.

Wenn die Film- und Medienstiftung NRW am kommenden Dienstag in der Kölner Wolkenburg zu ihrem alljährlichen Empfang lädt, wird dies für die rund 50 Mitarbeitenden das letzte Mal sein, dass sie dafür den Weg von Düsseldorf antreten müssen. Wie die Rundschau erfuhr, wird man nach Köln ziehen.

Dies soll am Freitag bei einer Pressekonferenz verkündet werden, weder die Filmstiftung noch die Stadt Köln wollten sie auch Nachfrage dazu äußern.

Toller Erfolg für Köln

In ihren derzeitigen Räumen am Kaihafen kann die Filmstiftung nicht bleiben respektive dort Sanierungsarbeiten anstehen, war man auf der Suche nach Alternativen. Und wie es Insider berichten, habe die Stadt Köln „sich extrem viel Mühe gegeben“, den neuen Mieter hierher zu lotsen.

Ein toller Erfolg, der vor allem für die Branche von großem Interesse sein wird: Köln hat die größte Dichte an Film- und TV-Produktionsfirmen in NRW, die Wege werden da sicherlich kürzer.

Gegründet 1991

Gegründet wurde die Förderungsanstalt im Jahr 1991, die Initiatoren waren der damalige Ministerpräsident Johannes Rau und WDR -Intendant Friedrich Nowottny. Zunächst konzentrierte man sich auf das Thema Kino, später kamen TV- und Radio-Produktionen sowie Games hinzu, sodass 2011 aus der Filmstiftung die Film- und Medienstiftung wurde.

Erster Geschäftsführer war Dieter Kosslick, der spätere Berlinale-Chef. Auf ihn folgten Michael Schmid-Ospach und Petra Müller. Seit Januar 2024 leitet Walid Nakschbandi die Filmstiftung.

Das jährliche Fördervolumen betrug 2020 35 Millionen Euro. Gesellschafter der GmbH sind neben dem Land NRW der WDR, das ZDF und RTL.

Von Schtonk!“ bis „Ich war noch niemals in New York“

Im Bereich Film kann man Anträge für Förderung in den verschiedenen Stadien der Filmproduktion stellen, von der Stoffentwicklung über die Produktion selber bis hin zum Verleih. Aber es gibt auch Programme, die Neu- und Umbaumaßnahmen von Kinos unterstützen.

Gefördert werden neben regionalen und nationalen auch internationale Filmprojekte – darunter auch vieles aus dem Unterhaltungsbereich, von der Komödie „Schtonk!“ bis zum Musical „Ich war noch niemals in New York“.

Hollywoodstars im Rheinland

Laut der Leitlinien der Stiftung erfolgt die Förderung „in der Regel als bedingt rückzahlbares Darlehen“, was wohl auch die Unterstützung von populären Produkten wie Bully Herbigs „Der Schuh des Manitu“ oder des Otto-Vehikel „7 Zwerge – Männer allein im Wald“ erklärt.

Oft fragt man sich, wie es kommt, dass Hollywood-Stars plötzlich im Rheinland drehen. Auch das erklären die Leitlinien: „Der Fördernehmer verpflichtet sich, das Projekt so weit wie möglich in Nordrhein-Westfalen zu realisieren“, heißt es da. „Darüber hinaus ist der Fördernehmer berechtigt, mindestens 20 Prozent der Ausgaben in einem anderen Land der EU zu tätigen.“ So werden nun aber auf jeden Fall die Fördergelder von Köln aus verteilt.