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„Dieses Video ist sehr authentisch“Russische Politikerin will „Family Guy“ verbieten – und erntet Häme

Lesezeit 2 Minuten
Peter Griffin und Meg Griffin gehören zu den Hauptfiguren in der US-Comedyserie „Family Guy“. Eine russische Duma-Abgeordnete zeigt sich nun erzürnt über die Serie.

Peter Griffin und Meg Griffin gehören zu den Hauptfiguren in der US-Comedyserie „Family Guy“. Eine russische Duma-Abgeordnete zeigt sich nun erzürnt über die Serie. 

Russland werde als Land dargestellt, „in dem jeder trinkt und sich bestechen lässt“. Ein Experte hält die „Family Guy“-Folge für authentisch.

In Russland herrscht Empörung über die US-Comedyserie „Family Guy“. Einige Szenen in den jüngsten Episoden „Liebesgrüße aus Russland“ und „Erwachsenenbildung“ der Erfolgsserie seien „absichtlich beleidigend“, erklärte die Duma-Abgeordnete für die Region Tscheljabinsk, Jana Lantratowa, im Gespräch mit der russischen Publikation „Rise“.

In den Folgen 19 und 20 der 21. Staffel der Comicserie besuchen die Charaktere Meg, Stewie und Brian die russische Stadt Tscheljabinsk. Dort beschließt Meg, in Russland zu bleiben, um eine Beziehung mit dem russischen Hacker Ivan zu beginnen.

„Family Guy“ stellt russische Stadt als Ort der Tristesse dar

Die Macher der Serie lassen Meg daraufhin eine Parodie des Songs „Belle“, bekannt aus „Die Schöne und das Biest“, über die russische Stadt singen. Dabei wird Tscheljabinsk als überwiegend grauer und von Industrieanlagen durchzogener Ort der Tristesse dargestellt.

Lantratowa fordert deshalb nun ein Verbot der Serie in Russland. „Der Künstler hat das Recht auf seine Vision, aber dies ist ein absichtlich beleidigendes künstlerisches Bild, das nichts mit der Realität zu tun hat“, erklärte Lantratowa. „Dies ist ein absichtliches Werk gegen unser Land“, fügte sie an.

Empörung in Russland über „Family Guy“: „Dies ist ein absichtliches Werk gegen unser Land“

Die Darstellung Tscheljabinsk sei „Informationskriegsführung durch künstlerische Werke“, so die russische Politikerin. „Sie schaffen absichtlich ein Bild von Russland als einem Land, in dem jeder mit dem Leben unzufrieden ist, trinkt, Drogen nimmt und sich bestechen lässt.“

Die Darstellung von Tscheljabinsk in der Serie „Family Guy“ führte auch in sozialen Netzwerken zu Diskussionen. Zuvor hatte der osteuropäische TV-Sender Nexta einen Ausschnitt der Folge auf Twitter veröffentlicht. Vor allem ein Kommentar des Osteuropa-Experten und ehemaligen Leiters der Heinrich-Böll-Stiftung, Sergej Sumlenny, bekam dabei viel Aufmerksamkeit.

„Ich habe das echte Tscheljabinsk gesehen, und dieses Video ist sehr authentisch“, schrieb Sumlenny auf Twitter. Eine Reihe anderer Twitter-Nutzer teilten Bilder der Stadt Tscheljabinsk und kamen zu einer ähnlichen Bewertung wie der Osteuropa-Experte. (das)