Rührende SzeneDolmetscherin kommen bei Übersetzung von Selenskyj-Rede die Tränen
Köln – Vor allem die Menschen in der Ukraine sind vom russischen Angriff gegen ihr Heimatland betroffen. Doch der Schrecken und das Leid des Krieges gehen auch an denjenigen nicht spurlos vorbei, die Verbindungen in die Ukraine haben und die Situation nun aus dem Ausland verfolgen. Das trifft offenbar auch auf eine Dolmetscherin von „Welt“ zu. Beim Übersetzen einer Ansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kamen ihr am Sonntagmorgen die Tränen.
„Russland ist auf dem Weg des Bösen, Russland muss seine Stimme in der UN verlieren“, sprach die Übersetzerin gerade die Worte Selenskyjs auf Deutsch. „Ukrainer, wir wissen ganz genau, was wir verteidigen…“, sagte die „Welt“-Mitarbeiterin noch, dann versagte ihr die Stimme, es folgte Stille und schließlich nur noch ein hervorgepresstes „Entschuldigung“. Der Sender schaltete daraufhin zurück ins Studio.
Viel Zuspruch für Dolmetscherin bei Twitter: „Mir bricht das Herz!“
Nachdem ein Video-Clip der Szene im Kurznachrichtendienst Twitter gepostet wurde, bekam die „Welt“-Dolmetscherin viel Zuspruch. Über 14.500 Menschen versahen das Video bis zum Mittag mit einem „Gefällt mir“.
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Die Nutzerin, die den Video-Ausschnitt in das soziale Netzwerk geladen hatte, kommentierte den Beitrag mit: „Ganz viel Liebe an die Übersetzerin der Welt!“ Andere Nutzer schlossen sich an. „Dolmetscher sind keine Maschinen und das ist gut so – ganz viel Liebe“, schrieb eine Nutzerin, „Mir bricht das Herz“, ein anderer.
Die Dolmetscherin, die offenbar Ukrainerin ist, meldete sich schließlich auch bei Twitter zu Wort. „Ich bin Konferenzdolmetscherin, ich habe zehn Stunden Friedensgespräche gedolmetscht“, schrieb sie. „Aber heute live im deutschen Fernsehen konnte ich die Verdolmetschung von Selenskyj nicht beenden, bei seinen letzten Worten brach ich in Tränen aus. Ich liebe euch alle, meine ukrainischen Landsleute“.
Russland hatte in der Nacht auf Donnerstag einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Die Kämpfe dauern an. Deutschland und die internationale Gemeinschaft haben scharfe Sanktionen gegen Russland verhängt und Waffenlieferungen an die Ukraine zugestimmt. (das)