Die Berliner Kult-Punkband „Die Ärzte“ spielen an zwei Abenden im ausverkauften Kölner Palladium.
Die Ärzte im PalladiumBerliner Kultband rockt gleich zweimal am Wochenende in Köln
Die „Beste Band der Welt“ gibt sich am Wochenende mal wieder in Köln die Ehre. Selbstverständlich mit einem einzigartigen Konzert. So unverschämt unbescheiden, gleichzeitig aber immer mit einem Augenzwinkern, das sind „Die Ärzte“. Genau dafür lieben ihre Fans sie. Gleich zweimal spielt die Berliner Kult-Punkband im Rahmen ihrer „Herbst des Lebens“-Tour 2023 im Kölner Palladium – natürlich jeweils ausverkauft.
Für immer und möglicherweise auch für ewig das Kommando „eins, zwei, drei“, damit geben Bela B, Farin Urlaub und Rodrigo Gonźales ihrem „Volk“, was sie so dringend brauchen: Lärm, einfache Rhythmen und Textzeilen, die man nicht mehr vergisst, wenn man sie einmal mit der Ärzte-Fanfamilie zusammen rausgeschrien hat. Die Show machen, wie immer, die beiden mittlerweile 60-jährigen Urgesteine der Ärzte, Schlagzeuger und Sänger Bela B und Gitarrist und Sänger Farin Urlaub. Manchmal minutenlang machen sie ihre Witzchen auf der Bühne, animieren ihr Publikum zu einer – natürlich – einzigartigen „Kopfnicken-La Ola“ und verbreiten weiter ihre ansteckende gute Laune. „Hat es jemals Bier in Köln gegeben?“ macht Bela B sich über Kölsch lustig, um darauf politisch und tagesaktuell die Klimakrise und das Erstarken der Nazis zu kommentieren. Alles passt zusammen bei den Ärzten.
Viele Besucher gönnen sich auch mal eine Pause
Manchmal aber ist dieses über zweieinhalb Stunden dauernde Konzerterlebnis im rund 4000 Besucher fassenden Palladium in Köln-Mülheim auch Arbeit. Viele Besucher benötigen eine Pause vom stickigen, warmen und sehr bald schweißgetränkten Saal. Die offenen Türen zum Konzertsaal bringen nur an den Seiten etwas Kühlung, der Rest muss schwitzen bei der Party-Arbeit, wo es permanent richtig laut auf die Ohren gibt. Mickey-Maus-Kopfhörer für alle wäre eine gehörschonende und vernünftige Maßnahme – nicht nur für die überraschend zahlreichen Kinder im Saal. Aber warum ausgerechnet bei den Ärzten vernünftig sein?
Die Fan-Basis der seit mehr als 40 Jahren auf der Bühne stehenden Kultpunker sorgt also weiter für Nachwuchs. Und selbst die Kleinen haben schon T-Shirts mit Tourdaten-Aufdrucken an, die gefühlt jeder zweite Besucher an diesem Abend trägt.
In der letzten Stunde geben die Fans dann alles
In der letzten Stunde folgt dann das Konzert im Konzert: Bela, Farin und Rodrigo spielen die Hits wie „Unrockbar“, „Der Graf“, „Himmelblau“, „Junge“ und natürlich „Schrei nach Liebe“. Nun gibt's kein Halten mehr: „Pogo“, der Aggro-Tanz der Punk-Bewegung, nimmt weiter Fahrt auf. Denn das Geheimnis eines Ärzte-Konzerts ist nicht die Musik und auch nicht die Aussage der Texte. Nein, es ist der eigene triefende Schweiß – auch wenn er mal abgestanden riecht. Das gehört dazu.