Deutsches Museum BonnNeue Räume widmen sich dem Thema „künstliche Intelligenz“

Der neue Erlebnis- und Erfahrungsraum „KI:osk“
Copyright: Lichtenscheidt / Deutsches Museum
Bonn – Von Sprachassistenten wie Alexa bis hin zu iPhones mit Gesichtserkennung: Künstliche Intelligenz ist in unserem Alltag bereits allgegenwärtig und wird vermutlich in den kommenden Jahren noch stärker zum Einsatz kommen. Doch wie funktionieren diese hochkomplexen Systeme? Und sollte man sie auch kritisch betrachten? Auf diese Fragen können Besucher des Deutschen Museum nun Antworten finden.
Durch Interaktion ein komplexes Thema verstehen
Mit einem Festakt hat das Museum an der Ahrstraße jetzt seinen Start als Zentrales Forum für das Zukunftsthema Künstliche Intelligenz gefeiert. Damit legt das Deutsche Museum seinen Fokus auf ein sehr komplexes Thema: „Wir betreten Neuland und wagen die große Kunst, Unsichtbares sichtbar zu machen“, sagt Museumsleiterin Andrea Niehaus.

Ausstellungskurator Ralph Burmester, Museumsleiterin Andrea Niehaus und Generaldirektor Wolfgang Heckl (v.l.).
Copyright: Sebastian Flick
Entstanden ist ein informatives und interaktives Ausstellungserlebnis, das Besuchern jeden Alters das technisch komplexe Thema „Künstliche Intelligenz“ auf einfache, spielerische Art vermitteln möchte. „Wir möchten unseren Besuchern die Möglichkeit bieten, sich in dieser immer komplexer werdenden Welt zu orientieren“, sagt Ausstellungskurator und Projektleiter Ralph Burmester.
„Künstliche Intelligenz ist derzeit eines der relevantesten Themen in unserem Alltag. Wir möchten sie erklären und die Menschen für diese moderne Technologie sensibilisieren“, erklärt Niehaus.
Drei neue Erlebnisräume warten in Bonn
Im Jahr 1975 kamen in Bonn Forscher aus verschiedenen Disziplinen zusammen, um erstmals KI als eine eigenständige Disziplin zu etablieren. Dieses Ereignis gilt heute als Geburtsstunde der KI. „Das war für uns auch Anlass, diese Richtung zu gehen“, so Niehaus.
Erlebnismuseum
Das Deutsche Museum Bonn (Ahrstraße 45, 53175 Bonn) erfindet sich gerade neu. Die “Mission KI erleben.verstehen.mitgestalten“ steht mehr als 25 Jahre nach der Museumseröffnung 1995 für die Neuausrichtung, zum zentralen Erlebnisort für Künstliche Intelligenz in Nordrhein-Westfalen. Leitidee soll es sein, dem Museumspublikum die Möglichkeit zu geben, die Grundlagen der künstlichen Intelligenz erlebnisorientiert zu verstehen, sie qualifiziert über die Chancen und Risiken dieser Technologie zu orientieren, damit sie sich dann ein eigenes Urteil bilden können.
Geöffnet ist es dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags von 12 bis 17 Uhr, sowie sonn- und feiertags von 10 bis 17 Uhr. Eintritt: 9 Euro, Kinder bis 17 Jahre 5 Euro, Familienkarte 20 Euro. (kmü)
Nach dem Umbau des Museums erwarten Besucher drei neue Erlebnisräume. Im Raum „KI“ kann der Einsatz von künstlicher Intelligenz direkt selbst ausprobiert werden. Musikfans können hier testen, ob Künstliche Intelligenz Liedtexte im Stil einer bestimmten Band schreiben kann.
Im Erlebnisraum „KI:iosk“, in dem tatsächlich ein Schulkiosk nachgebaut wurde, an dessen Tresen man auch schon mal Wesen mit künstlicher Intelligenz begegnen kann, können Schulgruppen nicht nur chillen, sondern auch mit einem Tablet kleine Roboter programmieren. Die jüngsten Besucher freuen sich derweil über eine Vorstellung im Puppentheater, in dem die Figuren „0“ und „1“ Kindern die Grundlagen der Computertechnologie beibringen.
Wie in allen anderen Räumen sind auch hier sogenannte „Museotainer“ vor Ort, die die Besucher durch die interaktiven Angebote führen. Im dritten Erlebnisraum stehen die Besucher vor rund einem Dutzend Monitoren, die es ermöglichen, künstlichen Neuronen beim Denken zuzusehen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Auch die negativen Folgen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz werden dem Besucher nicht vorenthalten. „Das Thema Künstliche Intelligenz ist ambivalent. Es gibt auch einige negative Seiten, über die wir miteinander reden müssen“, betont Niehaus. Bereits im Eingangsbereich kommen Besucher an der Station „Deep Fake“ vorbei – hier können sie selbst ausprobieren, wie sehr KI die Wirklichkeit manipulieren kann.