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Neue AustellungenDas bieten die Kölner Museen für 2025

Lesezeit 4 Minuten
In seinen „Children's games“ blickt Francis Alÿs im Museum Ludwig auf Kinderspiele weltweit.

In seinen „Children's games“ blickt Francis Alÿs im Museum Ludwig auf Kinderspiele weltweit.

Vorschau auf die Ausstellungen und Aktionen der Kölner Museen im neunen Jahr.

Was sind die Publikumslieblinge, wo tut sich im Museumsjahr 2025 Neues auf? Eine Überblick über die Ausstellungen, die in den Häusern der Stadt in den kommenden Monaten zu sehen sind:

Videoprojektionen

Seilchenspringen, Schneeballschlacht, Reifenjagen oder Steppen im Wald. Die Kinder stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Children’s Games“ im Museum Ludwig – mit 30 Videoprojektionen, in denen der in Belgien geborene und in Mexiko lebende Künstler Francis Alÿs, Kinderspiele aus aller Welt zeigt. Alÿs, der mit dem Wolfgang-Hahn-Preis 2023 ausgezeichnet wurde, hat sich entschieden, den hohen Saal im Ludwig an die Kinder in Köln zu übergeben.

50 Schülerinnen und Schüler, die zwischen acht und 13 Jahre alt sind, kuratieren dort ein Kindermuseum und einen Spieleparcours. Für die Ausstellung wird Alÿs exklusiv mit den Kölner Kindern einen Film realisieren. Die Kuratorinnen Rita Kersting und Santi Grunewald sorgen zudem dafür, dass möglichst viele Kinder, insbesondere aus Grund- und Hauptschulen, das Museum besuchen können, welches die Fahrtkosten übernimmt, die häufig ein Hindernis für einen Besuch sind. (12. April bis 3. August)

„Artist Meets Archive“

Alle zwei Jahre organisiert die Internationale Photoszene Köln unter dem Titel „Artist Meets Archive“ Rechercheresidenzen für Künstlerinnen und Künstler, die sich fotografischen Archiven und Sammlungen der Stadt widmen. Pauline Hafsia M’barek (geboren 1979 in Köln) wird im Museum Ludwig eine raumgreifende Installation schaffen, die Fotografien aus der Papier-Produktion von Agfa, toxische Dokumente, optisch-chemische Fotolehrbücher und mikroskopische Materialanalysen verwebt. Ihr Augenmerk liegt auf der Anfälligkeit von fotografischen Archiven und der Frage ihrer Ausstellbarkeit.

Ihr Ausgangspunkt sind die wissenschaftlichen Studien und Bilder des Fotohistorikers und Chemikers Erich Stenger, dessen Sammlung das Ludwig 2005 von Agfa, über Jahrzehnte einer der größten Hersteller fotografischer Filme, ankaufte. Kuratorin ist Barbara Engelbach (17. Mai bis 9. November).

Fünf Freunde

Die Ausstellung „Fünf Freunde. John Cage, Merce Cunningham, Jasper Jones, Robert Rauschenberg, Cy Twombly“ erzählt die Geschichte eines einflussreichen, aber häufig übersehenen Netzwerks von fünf erfolgreichen Künstlern. Ihre freundschaftlichen, künstlerischen und romantischen Beziehungen will die Schau beleuchten. Gemeinsam und individuell haben sie eine bedeutende Rolle in der Nachkriegskunst gespielt und entscheidende Beiträge zur Geschichte der Kunst, der Musik und des Tanzes geleistet. Die Ausstellung soll auch reflektieren, was es bedeutete, in den 1950er Jahren ein schwuler Künstler zu sein und wirft damit ein neues Licht auf die Dynamik der Nachkriegskunst in den USA und darüber hinaus. Kuratoren sind Yilmaz Dziewior, Achim Hochdörfer und Arthur Fink (10. April bis 17. August).

„Hier und Jetzt“

Im Rahmen der Reihe „Hier und Jetzt im Museum Ludwig“ zeigt die US-amerikanische, indigene Künstlerin Marie Watt ihre Arbeit „Sy Dances Ligth“ von 2024. Eine Installation von Wolken aus Blechschellen bildet das Zentrum der Schau (6. Dezember bis 10. Mai). Street Photography Im Fotoraum präsentiert das Ludwig Bilder von Lee Friedlander, Garry Winogrand und Joseph Rodríguez, den Protagonisten der Street Photography, die in den 1940er Jahren mit traditionellen Ansätzen brachen. Statt inszenierter Posen ging es darum, den flüchtigen Augenblick einzufangen, in dem Licht, Komposition und Ereignis zu einer Geschichte verschmelzen. Dabei werden ikonische Fotografien aus den 1960er bis 1980er Jahren neben weniger bekannten Beispielen aus den Werken der drei Künstler gezeigt. Kuratorin ist Barbara Engelbach (3. Mai bis 12. Oktober).

Lächeln in der Fotografie

Ernst blicken porträtierte Menschen auf alten Aufnahmen in die Kamera. Wie ist es zum Wandel hin zum Lächeln gekommen? Spielt die Werbung mit ihren Glücksversprechen eine Rolle? Oder ist einfach die Zahnpflege besser, so dass man sich unbefangener vor der Kamera gibt? Im Fotoraum des Ludwig soll rückblickend gezeigt werden, wie sich „Fotografiegesichter“ im Laufe der Zeit verändert haben. Kuratorin ist Miriam Zwast (1. November bis 22. März).

„Schweizer Schätze“ Das Wallraf-Richartz-Museum nutzt die einmalige Chance, eine der bedeutendsten Privatsammlungen des französischen Impressionismus in Europa zu zeigen, während das Schweizer Museum Langmatt generalsaniert wird. Die Kollektion, welche das Ehepaar Sidney und Jenny Brown bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in ihrer Jugendstilvilla in Baden bei Zürich zusammentrug, ist seit 1990 als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Zu Gast im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud treffen die Bilder auf Highlights der hiesigen Sammlung und sollen mit ihnen in Dialog treten (28. März bis 27. Juli).

„Tuschewanderungen“

Das Museum für Ostasiatische Kunst zeigt „Tuschewanderungen“ — Arbeiten des zeitgenössischen chinesischen Künstlers Jianfeng Pan der vergangenen Dekade, von kleinen Album- bis hin zu monumentalen Rollenformaten. Pans multiversales Schaffen ist sowohl tief in den historischen Schreib- und Malkünsten Chinas verwurzelt als auch durch seine eklektischen Visionen als Grafikdesigner geprägt (5. April bis 9. November).

Arenberg Psalter

Erstmals präsentiert das Museum Schnütgen das Arenberg Psalter-Brevier, eine herausragende Neuerwerbung. Die Handschrift aus der Zeit um 1300 ist ein prachtvolles Beispiel für die Buchmalerei der französischen Gotik, die gerade auch für Köln stilprägend war. Von besonderem Reiz sind die Zierseiten. Die großen Anfangsbuchstaben sind mit figürlichen Darstellungen gefüllt und Blattranken, in denen sich kleine Figuren, Mischwesen und allerhand Getier tummeln. Sie umrahmen den Text (30. Oktober bis 12. April).