Ob es nach dem Arbeitsunfall im Dezember 2023 ein Gerichtsverfahren geben wird, ist weiter offen.
Steinblock gelöstDas ist der Stand der Ermittlungen nach tödlichem Arbeitsunfall in Kürten

Bei einem Arbeitsunfall im Kürtener Ortsteil Biesfeld ist im Dezember 2023 ein Arbeiter ums Leben gekommen. (Symbolbild)
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Die Aufarbeitung des tragischen Geschehens dauert weiter an. Am 19. Dezember 2023, kurz vor dem Weihnachtsfest, war es gegen 10.30 Uhr auf einer Baustelle im Kürtener Ortsteil Biesfeld zu einem Arbeitsunfall mit tödlichem Ausgang gekommen.
Nachdem sich ein großer Steinblock vom Ausleger eines Krans gelöst hatte, war ein Arbeiter (37) einer aus dem Oberbergischen Kreis stammenden Baufirma zu Tode gekommen. Der Mann war von dem in die Tiefe gestürzten Steinblock getroffen worden, für ihn kam jede Hilfe zu spät. In Biesfeld hatte das Unglück seinerzeit eine große Anteilnahme in der Bevölkerung ausgelöst.
Zu Arbeitsunfall in Kürten werden die Bauarbeiter befragt
Die Staatsanwaltschaft in Köln ist nach wie vor dabei, das Geschehen am Unglückstag aufzuarbeiten, es läuft ein Ermittlungsverfahren. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, erklärt Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Nachfrage. „Derzeit erhalten alle Rechtsbeistände Akteneinsicht und Gelegenheit zur Stellungnahme zu den bisherigen Beweisergebnissen.“
Zu welchem Zeitpunkt die Staatsanwaltschaft eine Abschlussentscheidung treffen könne, sei derzeit nicht absehbar. Im November, rund elf Monate nach dem Arbeitsunfall, hatte die Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass der Eingang angekündigter Stellungnahmen der Verfahrensbeteiligten erwartet werde.
Unmittelbar nach dem Unglück waren alle Mitarbeitenden auf der Baustelle intensiv befragt worden. Die Staatsanwaltschaft versucht auf diese Weise, ein Puzzlebild der Abläufe am Unglückstag herzustellen. Eine Rolle dabei könnte auch der technische Zustand des Großkrans spielen, von dem sich der mehrere hundert Kilogramm schwere Steinblock löste.
Schwierige Ermittlungen in Kürtener Arbeitsunfall
Auch dieser Steinblock könnte für die Ermittler ein Schlüssel für die Aufklärung sein. Die Länge der Ermittlungen könnte darauf hindeuten, dass sich die Ermittlungen äußerst schwierig gestalten. Vielen Biesfeldern ist der Unglückstag im Dezember 2023 noch gut in Erinnerung. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr hatten nach ihrem Einsatz psychologische Unterstützung erhalten.
Am Tag des Unfalls war auch ein Notfallseelsorger nach Biesfeld gekommen, um die teils unter Schock stehenden Mitarbeiter der Baufirma psychologisch zu betreuen. Auch Kürtens Pastor Harald Fischer war zur Unglücksstelle geeilt und half seelsorgerisch.