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17 Jahre nach AussetzungKroatien treibt Wiedereinführung der Wehrpflicht voran

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ARCHIV - 24.03.2017, Kroatien, Zagreb: Die Ehrengarde des Cravat-Regiments marschiert am 27.05.2017 in Zagreb (Kroatien) durch die Innenstadt. Kroatien feiert am 28. Mai mit dem Tag der Streitkräfte die Gründung einer Armee vor 26 Jahren.

Die Ehrengarde des Cravat-Regiments marschiert am 27.05.2017 in Zagreb (Kroatien) durch die Innenstadt. Kroatiens Regierung will die 2008 ausgesetzte Wehrpflicht für Männer wieder aktivieren.

Kroatiens junge Männer sollen 17 Jahre nach Aussetzung der Wehrpflicht wieder zu den Waffen gerufen werden. Das Verteidigungsministerium wartet dazu nur noch auf grünes Licht vom Parlament.

Kroatiens Regierung will die 2008 ausgesetzte Wehrpflicht für Männer wieder aktivieren. Ein entsprechender Gesetzentwurf werde demnächst dem Parlament vorgelegt, teilte Verteidigungsminister Ivan Anusic nach Angaben des Portals „index.hr“ mit. Der Wehrdienst solle zwei Monate dauern, die ersten Rekruten sollen demnach am 1. Januar 2025 den Dienst antreten. Es wird erwartet, dass das Parlament dafür grünes Licht gibt.

Vor einer Woche hatte der Präsident des Nachbarlands Serbien, Aleksandar Vucic, ähnliche Pläne für sein Land angekündigt. Dort solle der Wehrdienst 75 Tage dauern.

Auch Serbien will Wehrpflicht wieder aktivieren

Im Jahr 2025 rechne man mit 4.000 bis 4.500 Rekruten, sagte Anusic weiter. Jährlich würden in Kroatien 17.000 bis 18.000 junge Männer volljährig. Die Wehrpflicht gelte vom 18. bis zum 27. Lebensjahr. Jeder habe die Möglichkeit, den Wehrdienst zu verschieben, um vorher seine Ausbildung abschließen zu können. Die Kroaten dürfen den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigern, müssten dann aber Zivildienst leisten.

Die Kosten zur Ausbildung einer Generation Rekruten würden rund fünf Millionen Euro betragen, sagte Anusic. Für die Ausrüstung und Modernisierung der Armee sei angesichts der derzeitigen Sicherheitslage keine Sparsamkeit angebracht, führte der Minister weiter aus. Man habe zudem die Gehälter der Offiziere erhöht. (dpa)