Kommunen werden verpflichtet, einen Wärmeplan aufzustellen. Unser Autor Matthias Niewels zu den Gladbacher Plänen.
Kommentar zu Bergisch GladbachWärmepläne sind nicht aus dem Ärmel zu schütteln
Für die Kommunen in Deutschland ist es eine alte Unsitte: Der Bund bestellt Leistungen, ohne die finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen. Wie es aussieht, geschieht das auch bei der Wärmeplanung. Kommunen werden gesetzlich verpflichtet, solche Planungen aufzustellen, damit Private und Unternehmen wissen, wie sie bei ihrer Energieversorgung planen können.
Solche Planungen – gerade wenn sie etwas taugen sollen – sind nicht aus dem Ärmel zu schütteln. Sie kosten Geld und binden Personal. Mit Blick auf Gladbach kann das nur schiefgehen, beziehungsweise mit einem unbefriedigenden Ergebnis enden. Die Stadt kann schon heute ihre Stellen bei Planung und Bauen nicht besetzen. Und nun noch die Wärmeplanung obendrauf. Der Bund hat jetzt erst einmal das Problem nach unten weitergereicht. Es ist unverständlich, warum die Verantwortlichen in Bergisch Gladbach nicht laut dagegen protestieren.
Der Bürgerschaft wird so suggeriert, dass bald ein toller Wärmeplan kommt, auf den jeder sich verlassen kann und der ein Teil der Energiewende ist. Wer sich ein wenig mit den Sorgen der Kommunen auskennt, kann daran nicht glauben.