Was der Restkoalition der einstigen Bergisch Gladbacher Ampel gelungen ist – und was ihr noch fehlt. Ein Kommentar zur Bürgermeisterkandidatenkür.
Kommentar zum gemeinsamen BürgermeisterkandidatenSPD und Grüne müssen den Heimvorteil erst auf die Straße bringen
Der Coup ist der Restkoalition aus dem einstmaligen „Ampel“-Bündnis im Bergisch Gladbacher Stadtrat zweifellos gelungen: Nach wochenlangen Verhandlungen, von denen nichts in die Öffentlichkeit drang, präsentieren und wählen SPD und Grüne mit dem 37-jährigen langjährigen Rats- und heutigen Kreistagspolitiker Marcel Kreutz einen gemeinsamen Kandidaten, den mancher vielleicht nicht auf dem Plan hatte, der allerdings nicht nur aus den eigenen Reihen kommt, sondern auch bereits einen beachtlichen politischen Werdegang hingelegt hat. Nicht zuletzt hat er sich auch beruflich seit Langem mit zentralen Themen von Kommunen wie der Stadtplanung befasst.
Der 37-Jährige Jurist und Familienvater hat Kommunalpolitik von der Pike auf gelernt. Allerdings reicht es nicht, einen Kandidaten mit großer Mehrheit – bei den Grünen sogar einstimmig – auf den Schild zu heben, am Ende werden Wählerinnen und Wähler die Entscheidung treffen, wer im Bergisch Gladbacher Rathaus künftig den Ton angibt.
Im Wahlkampf wird der Kandidat nicht bei Politikern, sondern Bürgern punkten müssen
Und da werden SPD und Grüne nun den „Heimvorteil“ ihres Kandidaten in einem sicher nicht zimperlichen Lagerwahlkampf gegen einen Mitbewerber auf die Straße zu bringen haben, hinter dem CDU und FDP gemeinsam stehen.
Als Politiker ist Marcel Kreutz dafür bekannt, auf Menschen nicht nur in der eigenen Partei zuzugehen und sie mitzunehmen. Im Wahlkampf wird sich zeigen, ob ihm das auch mit den Menschen in der Kreisstadt gelingt.