Die geplante Umgestaltung der Rheinallee in Königswinter sorgt derzeit für viel Gesprächsstoff.
Weniger Radler und GastronomieStadtspitze von Königswinter lädt zur Ortsbegehung der Rheinallee
Die Umgestaltung der zirka 500 Meter langen Rheinallee beschäftigt derzeit Politik, Verwaltung, Anwohner und Bürger der Stadt Königswinter. Nachdem in den vergangenen Tagen und Wochen Proteste über die mögliche Umbauvariante eingegangen waren, informierten Bürgermeister Lutz Wagner und der Technische Dezernent Fabiano Pinto vorab über die aktuelle Situation und den rechtlichen Rahmen.
Bei der Umgestaltung sollen die Radfahrer von der Rheinpromenade verschwinden und dafür mit auf die Straße geleitet werden. Auf der Rheinallee sollen Parkplätze wegfallen, die Außengastronomie soll deutlich eingeschränkt werden.
Am Donnerstag wird es ab 17 Uhr eine einstündige Ortsbegehung geben und danach lädt die Stadt zwischen 18 und 20 Uhr zu einer Informationsveranstaltung für die Bürger ins ehemalige Sealife-Gebäude an der Rheinallee ein.
Fabiano Pinto und auch der Bürgermeister betonten, sie hofften, Missverständnisse aufklären und das Verkehrsproblem mit der Umgestaltung besser in den Griff bekommen zu können. Schon 2016/17 gab es eine Bürgerbeteiligung, die in die städtebauliche Planung eingegangen war. Der Schwerpunkt lag auf der Entzerrung der Verkehrssituation, indem der Fahrradverkehr über die Straße geleitet und der motorisierte Individualverkehrs reduziert werden sollte. Es gab dazu eine Beschlussfassung des Rates.
Rheinallee in Königswinter soll umgestaltet werden
„Das Projekt Rheinallee ist dann auf Halten gelegt worden, weil wir das Thema Bahnunterführung angegangen sind, weil wir die Zusage hatten, innerhalb der Sperrpause 2024 das Tunnelprojekt umsetzen zu können“, berichtete Wagner. Nun ist die Sperrpause auf 2026 verschoben worden und die Verantwortlichen holten die Pläne für die Rheinallee wieder aus der Schublade.
Als erstes soll die Entlastungsstraße zwischen Steinmetzstraße und Drachenfelsstraße in Angriff genommen werden. 2025 soll dann die Rheinallee umgestaltet werden. „Wir haben gemerkt, dass wir kommunikativ dringend nachlegen müssen“, räumte Wagner ein. Man sei da im Prozess nach Wettbewerb und Ratsentschluss bereits in der Planungsphase, wolle aber „die kritischen Stimmen abholen“ und hoffe auf einen Konsens.
Pinto argumentierte, Veränderung bringe Bewegung. Er verstehe, dass durchaus „viele Befürchtungen und Sorge an uns herangetragen worden sind“. Er sei ja erst seit 1. August im Amt und habe das Projekt ohne Vorbehalte betrachtet. Mit dem Expertenblick von außen sei er sicher, dass die Planungen valide und umsetzbar seien. „Das ist sicherlich eine wichtige Weichenstellung für die Stadt.“
Der Raum zwischen Fluss und Gebäude sei klar definiert, die Stadtbahn eine klare Trennlinie. Der Rheinpark unter Bäumen solle zur ruhigen Zone und die andere Seite der Bahn zur dynamischen Zone werden. Der Raum sei eng, es gebe aber eine verkehrstechnische Lösung. „Wir wollen dem Rheinufer seine Qualität zurückgeben“, betonte Pinto und sprach von einer „korrigierten Nutzerbalance“.