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„Welcome-Center“ gescheitertWas für das ehemalige Sealife in Königswinter geplant ist

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Seit Ende 2022 geschlossen: das Sealife in der Altstadt von Königswinter.

Seit Ende 2022 geschlossen: das Sealife in der Altstadt von Königswinter.

Nach dem Scheitern des „Welcome Centers“ gibt es in Königswinter offenbar viel Kritik an den Altstadtmanagern.

Nach dem vorläufigen Scheitern eines „Welcome Centers“ im ehemaligen Sealife-Gebäude strebt die Stadtverwaltung fürs Interim eine Mischung aus Ausstellungen, Vereinsveranstaltungen, Lesungen und Konzerten an. Das sagte der Technische Beigeordnete Fabiano Pinto jüngst im Ausschuss für Stadtentwicklung.

„Ich hätte es gerne bis Mai oder Juni“, sagte er zum aktuellen Zeitplan. Ursprünglich war die Zwischennutzung des einstigen Großaquariums schon fürs Frühjahr 2023 angestrebt worden. „Wir müssen endlich mal ans Machen kommen“, forderte Ausschussmitglied Katja Stoppenbrink (SPD).

Stadt plant Ausstellungen, Lesungen und Konzerte im ehemaligen Sealife-Gebäude in Königswinter

Wie berichtet, haben sich die Pläne für ein „Welcome Center“ zerschlagen. Die Idee hatten die Altstadtmanager Hans-Helmut Schild und Ulrich Keinath in Spiel gebracht. Und sie wollten es – als einziger Bewerber in einem Ausschreibungsverfahren – auch selbst über ihre Agentur projekt 2508 umsetzen.

Laut Stadtverwaltung hatten sich im Laufe des Verfahrens jedoch diverse Schwierigkeiten ergeben, unter anderem durch die Eigentümerrolle der Stadt. Sie wolle die Zwischennutzung nun in Eigenregie umsetzen, und zwar in den einfacher nutzbaren Räumen, also vor allem dem einstigen Bistro.

Es gebe viele Gruppen in der Altstadt, die Räume für Veranstaltungen suchten, sagte in der Sitzung Gerhard Duda (SPD). Josef Griese (CDU) entgegnete, er sehe aber unter städtischer Regie „keinen Dauerbetrieb“ an sieben Tagen die Woche. Ulrike Ries-Staudacher (KöWI) forderte, das Gebäude möglichst häufig und auch für Touristen zu öffnen. Laut Fabiano Pinto ist das Gemäuer in einem guten Zustand. Dennoch seien einige Hürden zu überwinden. Zurzeit fehle es zudem schlichtweg an Stühlen. Man wolle versuchen, die Zwischennutzung mit bestehenden Mitteln zum Teil aus der Kultursparte umzusetzen.

Deutliche Kritik an Altstadtmanagern im nicht öffentlichen Teil der Sitzung

In der anschließenden nicht-öffentlichen Sitzung hat es nach übereinstimmenden Angaben von Teilnehmern deutliche Kritik an den Altstadtmanagern Hans-Helmut Schild und Ulrich Keinath gegeben. Demnach hätten sie für das „Welcome Center“ 100.000 Euro städtischen Zuschuss im Jahr haben wollen. Der Betrag war allerdings von der Politik auf 50.000 Euro gedeckelt worden. 100.000 Euro sei einfach zu viel Geld, hieß es.

Ulrich Keinath äußerte sich auf Anfrage wegen der Nichtöffentlichkeit nicht zu Details. Aber er erklärte im Nachgang der Sitzung: „Wir bedauern es sehr, dass das angedachte Welcome Center als strategische Zukunfts- und Empfangsfunktion an diesem wichtigen Ort für die Altstadtentwicklung nicht wie geplant ungesetzt wird. Insbesondere auch wegen der Entwicklungschancen, die sich daraus ergeben konnten. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen mussten wir das Angebot der Stadt, den Betrieb zu übernehmen, leider ablehnen.“

Aber man hoffe sehr, dass es der Stadt trotzdem gelinge, im Sealife-Gebäude „einer größeren, überregionalen Idee Raum zu bieten. Die Altstadt braucht dringend solche Impulse“, so Keinath.

Projekt 2508 GmbH hatte im März 2023 das Altstadtmanagement übernommen

Er bestätigte darüber hinaus, dass es derzeit Gespräche mit der Stadt über die weitere Arbeit des Altstadtmanagements im Allgemeinen gibt. „Wir müssen Wege finden, dass wir sichtbare Ergebnisse vorweisen können.“ Es gehe um die Frage, wie man „sinnvoll weitermachen“ könne.

Im März 2023 hatte die projekt 2508 GmbH im Auftrag der Stadt das Altstadtmanagement übernommen. Zu den Schlüsselprojekten zählten Keinath und Schild damals unter anderem die Sealife-Nachnutzung und die Umgestaltung der Rheinpromenade.

Die Agentur projekt 2508 hat in Königswinter selbst Projekte umgesetzt, darunter den Kaufmannsladen, den Eselstall und das Hotel Bergischer Hof.