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SSG-SpendeIn Königswinter erinnern bald weitere Stolpersteine an NS-Opfer

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Zwei Männer und drei Frauen mit einer Urkunde, an der Seite steht ein Regal mit Weinflaschen.

Spendenübergabe: (v.l.) Hansjürgen Melzer, Thomas Mauel, Gabriele Wasser, Melanie Gau und Claudia Kaptain.

Die SSG Königswinter hat den Erlös des Weinbergslaufs Petit Medoc für Stolpersteine gespendet. Sie werden bald in Oberdollendorf verlegt.

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, zitiert der Künstler Gunter Demnig den Talmud. Und so werden am 12. Dezember in Oberdollendorf weitere Stolpersteine verlegt, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern.

Möglich wird dies durch die Spende der SSG Königswinter, die während des Laufs Le Petit Médoc in den Oberdollendorfer Weinbergen am 29. Juni um Spenden für die Aktion gebeten hatte. Insgesamt 600 Euro – 400 Euro durch Spenden und 200 Euro von der SSG – kamen für fünf Stolpersteine zusammen.

In Weinort Oberdollendorf lebten viele jüdische Bürger

Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Deming erinnern an die Opfer der NS-Zeit. Kleine Gedenksteine mit den Namen der Opfer aus Messing werden im öffentlichen Raum, wie in Bürgersteigen vor deren Wohnort, eingelassen. Sie erinnern inzwischen nicht mehr allein jüdische, sondern an alle Opfer der NS-Zeit.

Laut Gunter Demings Homepage sind in 1265 Kommunen Deutschlands und in 21 Ländern Europas Stolpersteine verlegt. In der Stadt Königswinter sind es 27 Steine. „In Oberdollendorf war der höchste jüdische Bevölkerungsanteil im Stadtgebiet“, so Gabriele Wasser, die intensiv zur Geschichte der Opfer forscht.

In der Falltorstraße 23 erinnern die Steine demnächst an Hugo David Süßkind, Ludwig Süßkind und Paul Süßkind. In der Heisterbacher Straße 150 wird ein Stein an das Kind Ruth Illfelder erinnern sowie in der Heisterbacher Straße 132 an den Kommunisten Karel Bendig.

Die Spendenbereitschaft beim Petit Medoc in Königswinter war groß

Ein sechster Stein, finanziert aus anderen Spenden, wird ebenfalls am 12. Dezember verlegt; er erinnert im Rennenberg 40 an Peter Hollingshausen, der auch Kommunist war. Anlässlich der Spendenübergabe dieser Tage freute sich Gabriele Wasser: „Es gibt immer noch Leute, die bereit sind, das zu finanzieren.“

Beim Petit Medoc sei eine hohe Spendenbereitschaft für dieses Projekt da gewesen. „Es gab immer wieder Scheine für die Sammeldose“, erklärt Claudia Kaptain von der SSG.

Am Donnerstag, 12. Dezember, um 11 Uhr werden die Steine in Oberdollendorf verlegt. Beginn ist in der Falltorstraße 23. (hco)