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Kölner KreisligaGrenzenloser Jubel am Nippeser Gleisdreieck

Lesezeit 4 Minuten
20.05.2024, Fussball-Olympia Köln i - Südwest II

Freude bei Olympia

Foto: Uli Herhaus

Olympia Köln feiert den Aufstieg in die Kreisliga A.

Nach dem 4:1-Erfolg über die DJK Südwest II hat sich der ESV Olympia Köln für die Fußball-Kreisliga A qualifiziert. Und auch Topstürmer Mario Nasturzi bleibt dem Klub treu.

Auf den letzten Drücker ist dem ESV Olympia Köln der Sprung in die Fußball-Kreisliga A gelungen. Im heimischen Olympiastadion im Nippeser Gleisdreieck besiegte die Mannschaft von Trainer Victor Eboa die DJK Südwest Köln II mit 4:1 (2:1) und verdrängte diese auf den bedeutungslosen Rang drei. Gemeinsam mit Staffelsieger SC Weiler-Volkhoven hat sich Olympia indes mit einem Punktequotienten von 2,27 als bester Tabellenzweiter für die Kölner Königsklasse qualifiziert.

Die Treffer für die zuletzt dreimal in Serie unterlegenen Nippeser erzielten der überragende Mario Nasturzi (26./43.), der zwei Minuten zuvor eingewechselte Jasper Wohlenberg (68.) und Marcel Padberg (79.). Zum zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Severin Meyer (42.) getroffen. Geleitet wurde die Begegnung vom jederzeit souveränen Unparteiischen Markus Schmitz mit Jonas und Lukas Miehle an den Linien.

Nachdem Olympia die Staffel 1 der Kreisliga B an 25 Spieltagen mit zwischenzeitlich sieben Punkten Vorsprung souverän angeführt hatte, war die Last auf den Schultern des Topfavoriten auf den Aufstieg auf der Zielgeraden für den einen oder anderen doch etwas schwerer. Man könne etwas verlieren, brachte der 35-jährige Eboa eine mögliche Erklärung für den jüngsten Absturz auf den Punkt. Jetzt sei aber die Zeit gekommen, wieder die Köpfe hochzunehmen und sich die Belohnung abzuholen, die „uns zusteht“, so Eboa vor dem Showdown. Und er wurde keineswegs enttäuscht.

20.05.2024, Fussball-Olympia Köln i - Südwest II

links: Marcel Lebendig (Südwest)
mitte: Mario Nasturzi (Olympia)
rechts: TW: David Buchheim (Südwest)

Foto: Uli Herhaus

Ständiger Unruheherd: Olympia-Angreifer Mario Nasturzi (Mitte)

Bei besten äußeren Bedingungen und einer prächtigen Kulisse von weit über 300 Zuschauern dauerte das Abtasten im Duell mit dem Spitzenreiter aus dem Südwesten im Olympiastadion kaum mehr als eine Viertelstunde. Auf die erste wirkliche Torraumszene musste das Publikum allerdings noch etwas länger warten. Und natürlich war es wieder Mario Nasturzi, der Nägel mit Köpfen machte. Nach einem ersten geblockten Schussversuch wurde der quirlige Linksfuß in Strafraumnähe exzellent freigespielt und verwandelte aus nicht einmal zehn Metern humorlos zur Führung (26.). Das mögliche 2:0 verpasste Jonas Wilde (34.), als er einen Kopfball nur knapp über die Latte setzte.

Südwest Köln II kommt wie aus dem Nichts zum Ausgleich

Südwest blieb jedoch dran, kam allerdings eher wie aus dem Nichts zum Ausgleich. Vorausgegangen war jedoch eine ziemliche Fehleinschätzung des ansonsten sicheren Olympia-Schlussmanns Niklas Hadel. Sein Anspiel auf Evans Semrekah musste fast zwangsläufig in einem Ballverlust enden, in deren Folge Severin Meyer (42.) am kurzen Pfosten locker einschieben durfte. Nasturzi (43.) korrigierte den Fauxpas aber im direkten Gegenzug, als er nach einem abgefälschten Schussversuch von Robert Alewell zur richtigen Zeit am richtigen Ort stand und locker zur Pausenführung einlochte.

Es war sein 34. Saisontreffer, mit dem sich 22-Jährige im Saisonendspurt zugleich die Torjägerkanone in der Staffel 1 sicherte. Wenig verwunderlich deshalb, dass für den Italiener bereits erste Anfragen vorliegen. Insbesondere Bezirksliga-Aufsteiger Bergfried Leverkusen wird ein reges Interesse an „Super-Mario“, wie Nasturzi in Nippes liebevoll genannt wird, nachgesagt. Eine Entscheidung sei allerdings noch nicht gefallen, erklärte Eboa auf Nachfrage, um tags darauf freudestrahlend die frohe Kunde zu verkünden. „Ich habe die Zusage von Mario, dass er noch eine weitere Saison bei uns bleibt. Ich habe ihm vor seinem Wechsel zu Olympia versprochen, dass er bei uns Torschützenkönig werden wird. Ich habe mein Versprechen gehalten. Vielleicht hat das den Ausschlag gegeben“, sagte Eboa mit einem breiten Grinsen.

20.05.2024, Fussball-Olympia Köln i - Südwest II

TR: Victor Eboa (Olympia)

Foto: Uli Herhaus

Doppelte Jubel-Faust von Olympia-Coach Victor Eboa

Nach dem Wechsel ließ Südwest-Trainer Dirk Blöming nichts unversucht, brachte frische offensive Kräfte und forderte Olympia aufs Äußerste. Denn schon ein Unentschieden hätte Südwest zum Aufstieg gereicht. Allerdings blieb sein Team im Abschluss glücklos oder scheiterte an Hadel. Just in dieser Phase, als sich bei einigen Olympia-Spielern der Tank merklich zu leeren schien, sorgte Joker Wohlenberg mit seiner ersten Aktion für die Vorentscheidung. Bei seinem Kopfballtreffer nach Wildes Freistoß leistete Südwest-Keeper David Buchheim aber fraglos ordentlich Unterstützung.

Mit dem vierten Treffer, diesmal durfte Innenverteidiger Padberg nach einem von Nasturzi schnörkellos getretenen Eckstoß recht ungehindert einnicken, war der Aufstieg endgültig in trockenen Tüchern. Oder wie es Eboa mit einer gewissen Ahnung im Vorfeld bereits formuliert hatte. „Das Beste kommt halt immer zum Schluss.“ Das Videostudium habe jedenfalls gefruchtet und sein Plan "zu 100 Prozent aufgegangen". Mit Blick auf die kommende Spielzeit werde das Gros der Mannschaft gehalten. Man wolle, allerdings ohne Druck, oben angreifen. "Mit fünf, sechs punktuellen Verstärkungen können wir eine gute Rolle spielen", gibt sich der Erfolgscoach betont angriffslustig.

SV Gremberg-Humboldt ist Meister in der Staffel 2

In der Staffel 2 hatte sich der SV Gremberg-Humboldt vorzeitig als Meister gekürt. Wahrscheinlich ist überdies, dass die SV Deutz 05 II als weiterer Tabellenzweiter in die Kreisliga A aufrücken wird. Hintergrund ist, dass der FC Leverkusen, wie schon in der abgelaufenen Saison, aller Voraussicht nach erneut keine Mannschaft melden und somit ein viertes Team aus der Kreisliga B den frei werdenden Platz einnehmen wird. Eine offizielle Bestätigung des Kreisspielausschusses steht allerdings noch aus.