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Zentralfriedhof in KölnDieses Angebot gab es noch nie auf Melaten

Lesezeit 2 Minuten

Die alte Trauerhalle auf Melaten

Zuletzt bot sie selbst einen traurigen Anblick. Aber nun erstrahlt die alte Trauerhalle auf Melaten wieder in neuen Glanz. Denn demnächst bietet sie eine neue Bestatungsmöglichkeit.

Zuletzt war sie selbst zu einem „Trauerfall“ geworden. Die historische Trauerhalle auf dem Kölner Zentralfriedhof Melaten war offensichtlich renovierungsbedürftig. Ungenutzt schien sie dem Verfall preisgegeben. Was auch daran lag, dass die Ideenfindung, wie das kleine Gebäude heute noch genutzt werden könnte, nicht einfach war. Gerne wurde ein „Café“ als Vorschlag eingebracht. Doch so recht konnte sich diese Idee aus Pietätsgründen nicht durchsetzen. Schließlich aber waren die Würfel gefallen: Nach einer Sanierung sollte aus der altehrwürdigen Trauerhalle ein Kolumbarium werden, ein Urnen-Haus. Nun stehen die Arbeiten kurz vor dem Abschluss.

Sichtschutz ist weg

Die Zeiten, in denen die Trauerhalle einen traurigen Anblick bot sind vorbei. Zwar ist der Blick ins Innere noch versperrt, aber das Äußere kann wieder beschaut werden. Der Sichtschutz während der Sanierungsarbeiten ist weg. Und die Trauerhalle macht wieder einen guten Eindruck. Schön steht sie da. „Die Sanierungsarbeiten sind zu 90 Prozent abgeschlossen“, berichtet eine Stadtsprecherin auf Nachfrage der Rundschau. Demnach wurden im Dezember 2022 die Arbeiten vergeben. „Nach aktuellem Stand ist für das Kolumbarium auf dem Friedhof Melaten geplant, dieses im Mai 2024 zu eröffnen“, so die Sprecherin weiter. Es steht also ein neues Kapitel an für das historische Gebäude, 1811 gebaut und 1916 erweitert.

So soll das Kolumbarium in der Trauerhalle aussehen

Im Januar 2022 hatte die Stadt die Entwürfe für das Innere präsentiert. Wie den damaligen Visualisierungen zu entnehmen war, ist das eher schlicht gehalten. In Regalwänden können die Urnen hineingestellt werden. Die Wände sind so gebaut, dass sich ein paar wenige Sitzgelegenheiten ergeben.

Aber nicht nur die historische Trauerhalle im Herzen Melatens ist – oder besser gesagt, war – ein Sanierungsfall. Auch die denkmalgeschützte Trauerhalle am Haupteingang an der Piusstraße aus dem Jahr 1955 benötigt eine „Auffrischung“. „Die städtische Gebäudewirtschaft plant eine umfassende Betonsanierung“, so eine Pressesprecherin. Darüber hinaus sollen auch die Klinkerfassade und die Trogdächer der Halle eine Sanierung erhalten. Doch noch haben die Arbeiten nicht begonnen, die Planungen stehen erst am Anfang.

Interims-Trauerhalle

„Aktuell wird eine denkmalgerechte Schadenskartierung erstellt. Hierzu waren im Vorfeld genaue Aufmaße zur Erstellung von Plänen notwendig, die inzwischen abgeschlossen sind“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Doch es braucht noch mehr Untersuchungen: „In Kürze werden Betonuntersuchungen durchgeführt“, so die Sprecherin weiter. Erst nach Abschluss dieser Arbeiten und nachdem alle Ergebnisse vorlägen, könne eine Terminplanung erfolgen. Wegen der Vorbereitung kann die Halle zurzeit nicht genutzt werden. Es gibt eine Interims-Halle.