Zehn Orte entdeckenDas bietet der Tag der Architektur am Wochenende in Köln
Manchmal muss Architektur wirklich entdeckt werden – so wie in der Alteburger Straße 234 in Bayenthal. Im Hinterhof schmiegt sich ein ökologischer Holzbau mit schräger Fassade aus Glas und Stahl an die Giebelwände zweier Nachbarhäuser. „Türmchen“ wird der 77 Quadratmeter große Anbau mit schicker Dachterrasse genannt, im Internet verfügt das Haus über eine eigene Seite. Am Wochenende kann das Gebäude beim „Tag der Architektur“ besichtigt werden.
Moderne Bürowelt an altem Industrieort
Weil die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen dieses Jahr so früh beginnen, wird hier die Besichtigung von insgesamt 139 Häusern, Parks und neuen Quartieren auf den 18. und 19. Juni vorgezogen, im Rest der Republik werden architektonische Besonderheiten eine Woche später vorgestellt. „Wir freuen uns, dass die Menschen endlich wieder die Möglichkeit haben, Architektur vor Ort zu erleben und sich mit Architektinnen und Architekten persönlich auszutauschen“, sagt Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW.
Zehn Projekte können in Köln besichtigt werden. Im Quartier der einstigen Clouth-Werke in Nippes wird das Architekturbüro „Lepel & Lepel“ seine Pforten öffnen und Einblicke in ihr Arbeitswelten-Konzept bieten. Helle Großraumbüros sind hier auf freiem Grundriss entstanden, großzügige Loftarchitektur, gläserne Zwischenwände, große Blumenkübel aus hellem Holz bilden Raumtrenner, Rohre an der Decke verbreiten einen Rest industriellen Charmes.
Das komplette Programm zum Tag der Architektur sowie alle Besichtigungszeiten finden sich im Internet
Die Vielfalt der Besichtigungsmöglichkeiten ist groß. Die Stadt stellt den neuen Wasserspielplatz im Inneren Grüngürtel nahe des Colonius vor, das energetisch sanierte Jugendwohnhaus in der Ehrenfelder Fröbelstraße gehört ebenso zum Programm wie die frisch sanierte Fassade eines türmchenverzierten Bürogebäudes aus dem Jahr 1890 am Konrad-Adenauer-Ufer.„Architektur baut Zukunft“ lautet der Leitspruch des diesjährigen Architekturtags. Eines der vorherrschenden Themen bleib der Klimaschutz. Im Rechtsrheinischen wird beispielsweise das neue Ensemble an der Lutherkirche in Mülheim vorgestellt. An den historischen Turm schließt sich nun ein Neubau mit Wohn- und Büroeinheiten an. Übrigens: Wer zur Alteburger Straße 234 fahren sollte, wird dort gleich zwei Architekturprojekte entdecken.
Denn im Hinterhof findet sich neben dem „Türmchen“ auch die sogenannten „Hängenden Gärten von Bayenthal“ – Hausgärten und Lauben-Brücken auf verschiedenen Ebenen. Flächen wurden entsiegelt, Dächer begrünt und Balkone oder Terrassen durch Stege miteinander verbunden. Entstanden ist eine versteckte Oase.