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„Wartesaal am Dom“Tafelspitz auf rehbraunen Möbeln

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Ein Trio betreibt den neuen „Wartesaal“: Ralf Becker, Michael Staunau und Andreas Feldgen (v.l.) im renovierten Restaurant.

Köln – Gestern Abend hat sie begonnen, die Testphase im neuen Restaurant des „Wartesaal am Dom“. Bis zur offiziellen Eröffnung am 30. September sind nun rund fünf Wochen Zeit, um die Abläufe in der Küche und beim Service zu prüfen. „Wir sind auf der Zielgeraden“, sagt Michael Staunau, der zusammen mit Ralf Becker und Andreas Feldgen den neuen „Alten Wartesaal“ betreibt. „Wir geben dem Ganzen jetzt noch den letzten Schliff.“

Nach den Renovierungsarbeiten (die Rundschau berichtete) erstrahlt das alte Bahngebäude direkt am Dom jetzt in neuem Glanz. „Zu den Konzerten der ,c/o pop’ hatten wir in der letzten Woche schon bis zu 900 Gäste am Abend“, erzählt Ralf Becker. „Das hat sehr gut funktioniert.“ Im großen Saal wurde in den letzten Monaten neues Parkett verlegt, Stuck und Marmor erneuert und einige Wände verpolstert. Den Charme der 1915 im Jugendstil erbauten Wartehalle hat der Saal dadurch nicht verloren. „Wir haben auf die Details geachtet“, sagt Becker. So glänzen zum Beispiel auf den Toiletten der Dom und die Hohenzollernbrücke in Schwarz-Weiß auf gläsernen Wänden.

Im Restaurant stehen rehbraune Sitzmöbel in Wildlederoptik, farblich passend dazu hängt an der Decke ein dekorativer „Wirbelsturm“. „Hero“ nennt Becker das Objekt. An den Wänden hängen neben Bildern große Spiegel. Doch nur auf den ersten Blick: „Das sind Monitore“, verrät Becker. Je nach Belieben zeigen sie (bewegte) Bilder oder eben das eigene Spiegelbild. Für rund 100 Leute ist im Restaurant Platz. Dort wird ab sofort eine moderne, deutsche Küche serviert. Der Chefkoch der „Rheinterrassen“, Sven Hüppeler, wird auch die kulinarische Leitung des Wartesaals übernehmen. Der 37-jährige arbeitet dort in einer nagelneuen Küche. Schon jetzt mit viel Begeisterung: „Das ist schon toll, wenn man alles selbst geplant hat.“

Auf der bewusst klein gehaltenen Karte stehen auch viele regionale Zutaten. „Wir wollen zurück zu den Basics“, sagt Hüppeler. Im Winter soll es vermehrt Schmorgerichte geben, etwa Ochsenbäckchen oder Tafelspitz: „Kurzbraten kann ja jeder.“ Der Tafelspitz steht auch als Vorspeise auf der vorläufigen Karte, mit rheinischer Kräutersoße (13,40 Euro). Auch zu den „Ur-Typen“ des Gemüses wolle man zurück: Karotten sind also violett und der Kohl rot. Als Hauptspeise wird Flusszander-Filet mit Kartoffel-Schmand-Stampf und Flönz (24,80 Euro) serviert oder Bergischer Lammrücken mit Lavendel (25,70 Euro).

Geöffnet ist das Restaurant vorerst abends ab 18 Uhr, nach der Eröffnung Ende September soll es dann auch einen Mittagstisch geben. Deswegen wird auch noch Verstärkung in der Küche benötigt: Zum 1. September oder 1. Oktober sucht der „Alte Wartesaal“ noch zwei Auszubildende.