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Von Münster ins RheinlandFalk Schnabel wird neuer Polizeipräsident in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Falk Schnabel

Falk Schnabel, bisheriger Polizeipräsident der Stadt Münster

Köln – Sechs Besprechungen, zwei Interviews und eine Menge positiver Eindrücke – das war das Fazit von Falk Schnabel nach dem ersten Arbeitstag als Polizeipräsidenten von Münster. Dem 52-Jährigen dürfte klar sein: Das Programm für einen Leiter der größten Polizeibehörde in Nordrhein-Westfalen wird wesentlich intensiver. Mit sechs Besprechungen kommt der künftige neue Kölner Polizeipräsident mit Sicherheit nicht hin.

Falk Schnabel wird eine spannende Behörde mit vielen großen und kleinen Problemen übernehmen. Der 52-Jährige kündigte schon jetzt an: „Die Kölnerinnen und Kölner dürfen sich darauf verlassen, dass ich mich von Anfang an voll und ganz für ihre Sicherheit einsetzen werden“. Am Dienstagvormittag hatte das Landeskabinett in Düsseldorf die Personalie schließlich abgenickt. Schnabel tritt damit die Nachfolge von Uwe Jacob an, der Ende Januar 2022 in Pension ging.

Von Münster ins Rheinland

Der gelernte Banker ist derzeit noch Polizeipräsident in Münster. Dort leitete der Jurist das Haus seit dem 1. Dezember 2020. Innenminister Herbert Reul lobte die Arbeit von Schnabel: „Er hat viel angepackt und bewegt“. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit gehörten die Aufarbeitung des großen Missbrauchsskandal, die öffentliche Sicherheit und Bekämpfung der Drogenkriminalität in Münster. Es sind Punkte, die auch in Köln in der Polizeiarbeit eine große Rolle spielen. Am Neumarkt oder am Ebertplatz ist weiter reichlich Drogenkriminalität – und viel Arbeit für den neuen Polizeichef.

„Bei ihm weiß ich das Polizeipräsidium mit mehr als 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in guten Händen“, sagte Reul nach der Benennung. Wann genau der „Neue“ von seinem Schreibtisch von der obersten Etage im Polizeipräsidium über die Stadt schauen kann, ist noch nicht geklärt. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und bin mir der Verantwortung des neuen Amtes sehr bewusst“, betonte Schnabel. Mittelfristig werde er seinen Lebensmittelpunkt nach Köln verlegen. Das Rheinland kennt Falk Schnabel schon seit vielen Jahren.

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Vor seinem Tätigkeit in Münster war der 52-Jährige Leiter der Staatsanwaltschaft in Düsseldorf. Schnabel begann seine Laufbahn im Jahr 2001 bei der Staatsanwaltschaft in Bielefeld, wo er ab September 2004 maßgeblich für Wirtschaftsstrafsachen eingesetzt war. Von 2006 bis 2012 war Schnabel in der Strafrechtsabteilung im Justizministeriums tätig und leitete unter anderem das Referat für Staatsschutz und Strafrecht. Von 2017 bis 2020 nahm der 52-Jährige auf dem Chefsessel bei der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft Platz – dann ging es weiter nach Münster. Polizisten aus der Behörde in Münster beschreiben Schnabel als einen „rechtlich sehr versierten und angenehmen Menschen“.

Die Gewerkschaft der Polizei, Kreisgruppe Köln, freut sich indes dass zeitnah eine Entscheidung getroffen wurde. Seit rund zwei Monaten war der Top-Posten vakant. Die Kölner CDU-Fraktion lobt die Entscheidung für Schnabel und hofft, dass sich der künftige Kölner Polizeipräsident intensiv um die Brennpunkte am Neumarkt und Zülpicher Straße kümmert.