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Für Fahrten von 22 bis 6 UhrKölnerinnen sollen Taxi-Gutscheine bekommen

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Eine Frau wartet am Hauptbahnhof auf ein Taxi.

Ein Taxiangebot speziell für Frauen soll für mehr Sicherheit sorgen.

Frauen in Köln sollen bald einen Zehn-Euro-Gutschein für ihre nächtliche Fahrt nach Hause bekommen. Das sieht ein Antrag der Ratsfraktionen vor.

Taxi-Gutscheine für Mädchen und Frauen sollen noch in diesem Jahr an Kölnerinnen verteilt werden, um die Sicherheit und das Sicherheitsempfinden von Frauen in der Nacht zu erhöhen. So sieht es ein gemeinsamer Antrag der Ratsfraktionen von CDU, Volt und den Grünen vor. Angelehnt ist das „FrauenNachtTaxi“ an ein ähnliches Modell aus München. Dort werden Frauen bereits seit einigen Jahren bei Taxifahrten zwischen 22 und 6 Uhr durch ein Gutscheinsystem finanziell unterstützt.

„Das Angebot richtet sich an alle Frauen, von der Teenagerin bis zur Seniorin, die nachts alleine oder in einer Frauengruppe unterwegs sind“, sagt Teresa De Bellis-Olinger (CDU). Wie in München sollen die Gutscheine in den Bürgerbüros ausgegeben werden, maximal drei Gutscheine pro Vorsprache. Pro Fahrt kann einer genutzt werden. Dabei werde nicht die komplette Fahrt übernommen: Bis zu 10 Euro soll der Zuschuss der Stadt betragen.

15.000 Euro aus Haushaltsmitteln

Hintergrund des Projektes ist unter anderem die polizeiliche Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes aus dem Jahr 2022. Laut dieser meiden 58 Prozent der Frauen nicht nur den öffentlichen Nahverkehr bei Dunkelheit, sie machen auch einen großen Bogen um bestimmte Plätze oder Parks in ihrer Umgebung. Bei Männern ist die Quote nur halb so hoch.

Die Stadt soll auf Wunsch der drei Fraktionen nun kurzfristig ein Pilotprojekt für das Jahr 2024 in Kooperation mit „Taxi Ruf Köln“ entwickeln und prüfen, ob auch privatrechtliche Anbieter wie Uber oder Bolt an dem Gutscheinsystem beteiligt werden können. Die zur Finanzierung benötigten Mittel für das laufende Jahr - rund 15.000 Euro - stehen bereits im Teilergebnisplan des Amtes für Gleichstellung zur Verfügung, so De Bellis-Olinger.