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Vier Passagiere gerettetKölner Rheinfähre fällt nach Havarie vorerst aus

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Die Rheinfähre Fritz Middelanis ist seit 1962 zwischen Köln-Langel und Hitdorf unterwegs.

Die Rheinfähre Fritz Middelanis ist seit 1962 zwischen Köln-Langel und Hitdorf unterwegs. Wegen des jüngsten Defekts ruht vorerst der Betrieb.

Havarie auf dem Rhein: Nach einem technischen Defekt steckte die Fähre „Fritz Middelanis“ manövrierunfähig in der Flussmitte fest. Vier Passagiere mussten von Bord gerettet werden.

Schrecksekunde für den Fährführer der „Fritz Middelanis“: Als er am Dienstag gegen 15 Uhr von Köln-Langel aus kommend den Rhein in Richtung Leverkusen-Hitdorf überqueren will, fällt plötzlich die Steuerung aus. Wegen der starken Strömung beginnt das Fährschiff abzutreiben. Geistesgegenwärtig wirft der Mann sofort beide Anker, um die Fähre zu sichern, und setzt einen Notruf ab. An Bord befinden sich zu diesem Zeitpunkt vier Passagiere, zwei Besatzungsmitglieder und zwei Autos.

Als die Fähre manövrierunfähig in der Flussmitte liegt, kommt ein vorbeifahrendes Binnenschiff zur Hilfe. Der Frachter dreht bei und hilft, das Fährschiff zu sichern. Der Rhein muss nicht für die Schifffahrt gesperrt werden, andere Schiffe können den Havaristen passieren. Die Feuerwehren Leverkusen und Köln sowie die Wasserschutzpolizei sind im Einsatz.

„Der Fährführer hat alles richtig gemacht“, sagt Christian Lorenz, Sprecher der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), tags darauf der Rundschau. Die HGK und die Stadt Leverkusen sind die Gesellschafter der „Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH“, die den Fährbetrieb durchführt.

Löschboot brachte Passagiere an Land

Laut Lorenz wurde ein Löschboot der Werksfeuerwehr des Chemiepark-Betreibers Currenta hinzugerufen, um die vier Passagiere auf der Hitdorfer Seite des Rheins an Land zu bringen. Anschließend schleppte das Binnenschiff die manövrierunfähige Fähre in den Niehler Hafen. Dort wurden am Mittwoch mit einem Mobilkran die beiden an Bord der Fähre befindlichen Pkw an Land gesetzt.

Das Löschboot der Werksfeuerwehr Currenta.

Nach einer Havarie der Rheinfähre Langel-Hitdorf wurden vier Passagiere mit einem Löschboot der Werksfeuerwehr Currenta an Land gebracht.

Die Gründe für den Ausfall der Steuerung sind bislang unbekannt. „Wir werden einen externen Gutachter beauftragen, um die Ursachen des Defekts zu ermitteln und zu klären, was notwendig ist, um ihn zu beheben“, erläuterte Lorenz. Die Fährbetrieb wird deshalb bis auf Weiteres eingestellt.

Fähre fällt wohl längere Zeit aus

Das Fährschiff „Fritz Middelanis“ verkehrt seit 1962 zwischen Köln-Langel und Leverkusen-Hitdorf. In letzter Zeit war es häufiger wegen technischer Defekte an den Motoren und der Steuerung tagelang ausgefallen. Die Fähre wird von Dieselmotoren und vier drehbaren Schottel-Ruderpropellern angetrieben, mit denen der Fährführer gleichzeitig die Steuerung der Fähre übernimmt. Zur Reparatur wird das Fährschiff voraussichtlich auf die Werft im Mülheimer Hafen geschleppt werden müssen.

„Wir sind sehr froh, dass bei dem Zwischenfall niemand zu Schaden gekommen ist. Durch das besonnene Handeln der Crew bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Passagiere. Es tut uns sehr leid, dass unsere Fahrgäste diese Situation miterleben mussten“, erklärte Norbert Di Raimondo, Geschäftsführer der „Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH“. Er rechne mit „einem längeren Ausfall“ der Fähre. Di Raimondo wies darauf hin, dass die HGK und die Stadt Leverkusen als Gesellschafter der Fährgesellschaft jährlich rund 300.000 Euro in den Betrieb der Fähre investieren würden.