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Verdi im Streik-RauschStreiks und Kundgebung am Mittwoch in Köln

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Alle Jahre wieder: Damals schon am 01.01.2024 in Köln, NRW Verdi Streik KVB 

Mehr Streiken für weniger Arbeit- so ungefähr lässt sich die Streikwelle der letzten Wochen zusammenfassen. Auch in Köln zeigt sich die Gewerkschaft Verdi kämpferisch.

Der Februar ist bereits gezeichnet von Warnstreiks, die von der Gewerkschaft Verdi organisiert sind - auf Bahnstreiks Anfang des Monats folgten Streiks an Flughäfen und nun in den Packstationen der DHL. Auch am Mittwoch streikten die Stadt Köln inklusive Kitas sowie Bühnen, Jobcenter, Bundesagentur für Arbeit und die KölnBäder.

Parallel zu der Arbeitsniederlegung fand auf dem Neumarkt eine Verdi-Kundgebung statt. „Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Streiktag,“ rief die Moderatorin der Veranstaltung, Ellen Steinhäuser. Nach Angaben der Gewerkschaft versammelten sich 2000 Anhänger auf dem Neumarkt. „Die, die heute auf diesem Platz stehen, drehen ihren Euro zweimal um. Unser Tarifstreik ist wichtig, damit wir am Ende des Monats noch genug Geld in der Tasche haben,“ betont ein Mitglied des Migrationsausschusses von Verdi.

Warnstreik in Köln: Zeichen für bessere Bezahlung

Mit ihren Warnstreiks und Kundgebungen wolle die Gewerkschaft ein Zeichen für eine bessere Bezahlung und einen attraktiveren öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen setzen. Denn die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen blieben am 18. Februar in Potsdam in zweiter Runde ergebnislos.

Tjark Sauer, Bezirksgeschäftsführer des Verdi-Bezirks Köln-Bonn-Leverkusen, meint: „Seit Jahren wird der Takt im ÖPNV ausgedünnt, weil unter anderem Fahrpersonal fehlt. Die Ausfälle in den Kitas werden immer häufiger, weil der Krankenstand wegen der Belastung dauerhaft hoch ist und es zu wenig Personal gibt." Die Beschäftigten seien enttäuscht, dass die Arbeitgeber auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt hätten. Sie verstünden das Verhalten als eine Kampfansage an die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, aber auch an die Bürgerinnen und Bürger, die auf einen funktionierenden öffentlichen Dienst angewiesen seien. 

Verdi fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Arbeitsbelastung etwas entgegenzusetzen. Für mehr Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.

Die dritte Runde der Tarifverhandlungen findet vom 14.-16. März in Potsdam statt.