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Verdacht auf SchwarzarbeitRazzia bei Baufirmen – Verhaftungen in Köln, Leverkusen und Bergisch Gladbach

Lesezeit 2 Minuten
Zoll-Ermittler haben bei einer Razzia wegen Schwarzarbeit viel Bargeld und teure Luxusuhren sichergestellt.

Zoll-Ermittler haben bei einer Razzia wegen Schwarzarbeit viel Bargeld und teure Luxusuhren sichergestellt.

Eine Bande soll Sozialabgaben unterschlagen und Löhne schwarz gezahlt haben. Nun hat der Zoll zugeschlagen.

Fast 400 Zollfahnder sind bei einer Razzia in mehreren Bundesländern gegen Schwarzarbeit in der Baubranche vorgegangen. In den frühen Morgenstunden seien 36 Wohn- und Geschäftsräume mehrerer Baufirmen durchsucht worden, teilte das Hauptzollamt Köln mit. Schwerpunkt sei Nordrhein-Westfalen – aber auch in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Bremen seien Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit im Auftrag der Staatsanwaltschaft Köln im Einsatz gewesen.

„Gegen zwei Frauen und fünf Männer im Alter von 20 bis 60 Jahren, haben wir in Köln, Leverkusen und Bergisch-Gladbach Haftbefehle vollstreckt“, sagte ein Sprecher. Auch Spezialeinheiten von Zoll und Bundespolizei seien im Einsatz gewesen. Bei ihren Durchsuchungen stellten die Beamten unter anderem 45.000 Euro Bargeld sicher, darunter 7000 Euro im Kleiderschrank eines Kinderzimmers, drei Rolex-Uhren, ein 100.000-Euro-Fahrzeug und Goldschmuck. Darüber hinaus seien 15 Konten gepfändet worden, hieß es.

Baufirmen: Sozialbeiträge und Steuern hinterzogen

Im Fokus der Ermittlungen seien 13 Menschen, die als Bande diverse Baufirmen betrieben haben sollen. Dort seien die Beschäftigten den Ermittlungen zufolge nicht oder nicht richtig zur Sozialversicherung angemeldet worden. Außerdem seien Löhne schwarz ausbezahlt worden. Dadurch sei Schätzungen zufolge ein Schaden von rund 15 Millionen Euro entstanden. Ermittelt werde wegen bandenmäßigen Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt sowie der Steuerhinterziehung.

„Unserem Zugriff sind umfangreiche verdeckte Ermittlungen vorausgegangen“, sagte der Zoll-Sprecher. „Mit der zeitgleichen Durchsuchung aller Wohnungen und Fahrzeuge der Tatverdächtigen sowie der anschließenden Vernehmung der Beschuldigten und Zeugen treten wir nun in die offene Phase des Ermittlungsverfahrens ein.“

Auch IT-Forensiker kommen zum Einsatz

Bei der Razzia seien knapp 45.000 Euro Bargeld, teure Uhren, Goldschmuck und ein hochwertiges Auto sichergestellt worden. Außerdem seien 15 Privat- und Firmenkonten gepfändet worden.

Als Nächstes gehe es darum, das gefundene Material auszuwerten und Beweise zu sichern. Deshalb seien bei den Durchsuchungen auch IT-Forensik-Teams sowie vier Bargeldspürhunde des Zolls im Einsatz. Schon jetzt sei klar, dass sich bei der Aktion Hinweise auf weitere Scheinfirmen ergeben haben, sagte der Sprecher. Die Ermittlungen in dem Fall gingen weiter. (dpa/ts)