AboAbonnieren

UniklinikKölner Transplantationszentrum begrüßt Organspende-Gesetz

Lesezeit 2 Minuten
Universitaetsklinik_48580612

Die Kölner Unikliniken.

Köln – Seit Jahren werden in Deutschland viel mehr Organe transplantiert als gespendet. So auch in Köln: 2016 wurden laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation bei 19 Spendern nach ihrem Tod Organe entnommen. Elf Entnahmen fanden in der Uniklinik statt, fünf im Klinikum Merheim, zwei im Klinikum Holweide und eine im St.Vinzenz-Hospital in Nippes. Die Verteilung der Organe in ganz Europa übernimmt eine Zentrale in Leiden in den Niederlanden.

Kleinere Kliniken sollen gestärkt werden

Um die Zahl der Organspenden zu erhöhen, hat Bundesminister Jens Spahn jetzt einen Gesetzesentwurf vorgelegt (wir berichteten). Dieser sieht unter anderem vor, dass Entnahme- und Transplantationskliniken mehr Geld bekommen. „Wir begrüßen diesen Gesetzesentwurf sehr“, sagt Professor Thomas Benzing, Direktor der Klinik II für Innere Medizin an der Uniklinik Köln und Mitglied des Transplantationszentrums Köln, das die Uniklinik und die Kliniken der Stadt gemeinsam betreiben. „Es ist kein neues Problem: Es gibt viel zu wenig Organe und die Liste derjenigen, die eine Spende benötigen ist lang.“ Im Transplantationszentrum Köln werden jährlich rund 120 Nieren transplantiert – davon ein Drittel von lebenden Spendern. Ein Teil der Operationen wird in Merheim durchgeführt. Transplantationen von Pankreas und Leber (rund 30 pro Jahr) sowie Herz (eine bis fünf pro Jahr) werden an der Uniklinik Köln realisiert.

Der Gesetzentwurf sieht unter anderem vor, dass es Pauschalen für Organentnahmen geben soll. „Das darf man nicht falsch verstehen: Organe kosten kein Geld. Aber wenn ein Patient verstirbt, dauern die Untersuchungen weitere Tage, bis seine Organe entnommen werden können. Diese Zeit der Therapie wird nicht vergütet“, erklärt Benzing. In Zukunft sollen kleinere Kliniken unterstützt werden, mehr Entnahmen durchzuführen. Bisher finden sie bei kleinen Kölner Krankenhäusern so gut wie nie statt. „Das Potenzial dieser Häuser ist sicher nicht ausgeschöpft. Es ist jedoch wichtig, dass die Diskussion noch weitergeht. Wir sind eines der wenigen Länder, in denen man einer Organspende noch aktiv zustimmen muss“, so Benzing. „Erst wenn sich das ändert, werden wir in Deutschland mehr Organspender haben.“