Beim jährlichen Treffen der Kontaktgruppe der Deutschen und Polnischen Bischofskonferenz gedachte Woelki den NS-Opfern und setzte ein Zeichen der Versöhnung.
Treffen in LublinKölner Kardinal Woelki besucht ehemaliges KZ in Polen
Im Rahmen des jährlichen Treffens der Kontaktgruppe der Deutschen und Polnischen Bischofskonferenz hat Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki das Konzentrations- und Vernichtungslager Lublin-Majdanek besucht. Mit einer Kranzniederlegung hat Woelki zusammen mit dem Warschauer Erzbischof Kazimierz Kardinal Nycz sowie Erzbischof Stanisław Budzik von Lublin, dem polnischen Vorsitzenden der Gruppe, Bischof Tadeusz Lityński (Zielona Góra) und Bischof Wolfgang Ipolt (Görlitz) den Opfern des NS-Massenmordes gedacht.
Mit ihrem Besuch, so das Erzbistum in einerMitteilung, wollten die Bischöfe ein Zeichen versöhnter Gemeinsamkeit als deutsch-polnische Amtsbrüder setzen. „Wir erinnern uns an den langen Weg der Versöhnung und wir fühlen uns verpflichtet, denen beizustehen, die ihrerseits — wie heute in der Ukraine — mit tiefen Verletzungen umgehen und leben müssen“, so Woelki.
Das Konzentrationslager Lublin-Majdanek zählt zu den ersten Konzentrations- und Vernichtungslagern im deutsch besetzten Polen. Etwa 78 000 Menschen wurden dort ermordet. Seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs sind viele Menschen aus der Ukraine in das benachbarte Polen geflohen. Viele von ihnen haben in Lublin und Umgebung eine Bleibe gefunden.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Treffens der Kontaktgruppe standen nach Angaben des Erzbistums der Austausch über die Entwicklungen in den jeweiligen Ortskirchen, insbesondere mit Blick auf den Synodalen Weg, die aktuellen deutsch-polnischen Beziehungen und der Krieg gegen die Ukraine. Ebenfalls wurden die kommenden Jahrestage des Kriegsendes 1945 und des historischen Briefwechsels der polnischen und der deutschen Bischöfe 1965 besprochen. (EB)