Die Gehälter von Managern städtischer Unternehmen in Köln sind letztes Jahr in den meisten Fällen gestiegen. Unter den Top-Verdienern finden sich hauptsächlich Männer, während Frauen selten in Chefpositionen vertreten sind.
TransparenzberichtDas sind Kölns Top-Verdiener
Zum vierten Mal hat die Stadt Köln in einem jährlichen Transparenzbericht veröffentlicht, wie viel Geld die Chefs der Unternehmen, an denen die Stadt beteiligt ist, erhalten haben. Im vergangenen Jahr lief es für die meisten Manager besser als im Vorjahr. Ein Überblick:
Die Spitzenverdiener:
„Wenn's um Geld geht, Sparkasse.“ Der Slogan passt auch diesmal wieder auf die Top-Verdiener in den 36 Unternehmen mit städtischer Beteiligung. 2023 lag erneut der Vorstandschef der Sparkasse Köln Bonn, Ulrich Voigt, mit weitem Abstand an der Spitze. Laut Vergütungsbericht bekam er insgesamt 1,67 Millionen Euro. Sein Gehalt wuchs um 19.329 Euro, ein Plus von 2,3 Prozent (siehe Grafik). Für Voigts private Altersvorsorge gab die Sparkasse 815.695 Euro aus – 167.110 Euro mehr als im Vorjahr.
Auf Platz zwei folgt Messe-Chef Gerald Böse, der sich über ein sattes Gehaltsplus von 115.758 Euro freuen konnte und insgesamt 865.799 Euro einstrich. Platz drei der Top-Verdiener sicherte sich Rainer Virnich, Vorstandsmitglied der Sparkasse, mit Bezügen von insgesamt 799.003 Euro. Andreas Feicht, der seit 1. August 2022 Chef des Versorgers Rheinenergie sowie der Stadtwerke Köln ist, kam auf Bezüge von insgesamt 747.887 Euro. Ein üppiges Salär erhielten auch Uwe Wedig, Vorstandschef des Logistikkonzerns HGK(686.392 Euro Gesamtbezüge), sowie Messe-Geschäftsführer Oliver Frese (501.973 Euro Gehalt plus 59.252 Euro Privatrente).
Goldener Abschied:
Der ehemalige Finanz-Chef des Flughafens Köln Bonn, Torsten Schrank, der im November 2023 auf Druck des Aufsichtsrats gehen musste, kassierte in seinem letzten Jahr insgesamt 327.707 Euro. Das waren allerdings 91.839 Euro weniger als im Vorjahr. Zum Vergleich: Flughafen-Chef Thilo Schmid, der seit 1. März 2022 amtiert, kam 2023 auf insgesamt 462.428 Euro.
Sylvia Langer wurde am 1. November 2022 Geschäftsführerin der städtischen Kliniken, die seit Jahren jede Woche fast zwei Millionen Euro Defizit einfahren. Nach nur einem Jahr war sie wieder weg – sie hatte überraschend gekündigt. Insgesamt zahlten die Kliniken voriges Jahr 390.008 Euro an Langer.
Wenige Frauen in den Chefetagen:
Frauen sind in den Vorständen der städtischen Unternehmen weiterhin eher selten anzutreffen. Spitzenverdienerin unter den weiblichen Führungskräften bleibt Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) und Mitglied der Stadtwerke-Geschäftsführung. Ihre Gesamteinkünfte stiegen auf 743.800 Euro. Betrachtet man nur ihr KVB-Salär in Höhe von insgesamt 649.900 Euro, bekommt sie jedoch weiterhin weniger Geld als zwei ihrer männlichen Kollegen. Hier haben die langjährigen Vorstandsmitglieder Jörn Schwarze mit Gesamtbezügen in Höhe von 732.300 Euro sowie Peter Densborn mit insgesamt 688.000 Euro die Nase vorn.
Weitere Top-Verdienerinnen sind die Rheinenergie-Vorstandsmitglieder Susanne Fabry und Birgit Lichtenstein mit jeweils rund 660.000 Euro Gesamteinkünften pro Jahr. Die Wohnungsgesellschaft GAG Immobilien AG, die größtenteils der Stadt Köln gehört, zahlte ihrer Vorständin Kathrin Möller 2023 eine Vergütung von 396.412 Euro plus Privatrente. Das waren 34.525 Euro mehr als 2022 (plus 9,5 Prozent). Ihre Vorstandskollegin Anne Keilholz (seit 2021 dabei) erhielt 79.328 Euro mehr als im Vorjahr, ein Zuwachs von 25,6 Prozent. Insgesamt kam sie auf eine Vergütung in Höhe von 389.670 Euro plus 104.738 Euro Altersvorsorge. Nicht so erfreulich verlief das Jahr für Claudia Heckmann, Geschäftsführerin der Kölnbäder. Ihre Bezüge in Höhe von 177.400 Euro fielen um 21.900 Euro niedriger aus als im Vorjahr.