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Strenge AuflagenIn vielen Kölner Kinos läuft das Programm wieder an

Lesezeit 2 Minuten
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Sie waren die ersten im Odeon: Fritz, Otis, Torben und Caruso Wesche freuen sich auf „Lassie“.

  1. Gleich mehrere Kinos eröffneten am Donnerstag ihre Türen.
  2. Odeon-Kino zeigt Filmklassiker.
  3. Wirtschaftlich lohnen sich die Öffnungen aber noch nicht.

Köln – Jetzt aber! Die Landesregierung hatte ja vergangene Woche schon für den 30. Mai das Okay für die Wiedereröffnung der Kinosäle gegeben. Das hatten die Kölner Betreiber aber nicht in Anspruch genommen.

Am Donnerstag konnten sich Cineasten dann doch endlich wieder über ein Filmvergnügen auf einer großen Leinwand freuen. Gleich mehrere Kinos öffneten gestern wieder ihre Türen – da kam das grau-trübe Regenwetter quasi wie gerufen.

Im Odeon-Kino in der Südstadt ging es sogar bereits am Mittwochabend wieder los. Gezeigt wurde ein Klassiker, der während der Corona-Zeit eine kleine Renaissance erlebte: „Kevin – Allein zu Haus“. „Das war ein sehr schöner Abend. Kevin hatte in den vergangenen zwölf Wochen hier auf uns aufgepasst, das Plakat hing während der Schließung im Eingang, deswegen wollten wir ihn auch würdig verabschieden“, resümiert Theaterleiter Martin Roelly. Viele der Besucher drückten ihre Verbundenheit mit dem Kino in netten Worten aus, die sie mit Filzstiften auf jenes Plakat schrieben: „Ein Stück Kindheit“ oder „Endlich wieder ausm Haus“ lauten etwa einige Botschaften darauf.

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Durchhalteparolen: Das Südstadtkino hat die Durststrecke auch mit Humor überwunden.

Auch am Donnerstag war das Odeon das Kino mit der ersten Vorstellung des Tages in Köln. „Lassie – Eine abenteuerliche Reise“ stand um 15.30 Uhr auf dem Plan, und Torben Wesche nahm mit seinen drei Söhnen Fritz, Otis und Caruso gleich in der ersten Reihe Platz. „Dass sich so langsam alles wieder normalisiert, finde ich gut, und für die Kinder ist das eine tolle Abwechslung“, so der Familienvater.

Nicht auf den familienfreundlichen Hund Lassie, dafür aber auf „Parasite“ freute sich dagegen Elli. Gemeinsam mit ihren Partner schaute sie sich den Oscar-prämierten südkoreanischen Film an. „Ich bin heute zufällig im Internet auf die Wiedereröffnung gestoßen. Eigentlich bin ich keine regelmäßige Kinogängerin, aber heute passt es einfach“, erzählt sie.

Wirtschaftlich lohnen sich die Öffnungen noch nicht

Auch wenn nun ein Kinobesuch wieder möglich ist: Wirtschaftlich lohnen sich die Öffnungen noch nicht. „Es geht eher darum, dass der Betrieb aufrecht gehalten wird, aber natürlich ist die Freude groß, dass wir überhaupt wieder öffnen dürfen – damit hätte vor wenigen Wochen wohl noch kein Betreiber gerechnet“, sagt Sandrine Borck vom Cinenova in Ehrenfeld. Neben den üblichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus darf nur ein Viertel der Saalkapazität genutzt werden. Die Besucherzahl ist auf maximal 100 Gäste pro Vorstellung begrenzt. Jeweils zwei Plätze pro gebuchtem Kinositz müssen links und rechts frei bleiben – es sei denn, sie werden gleich im ganzen Paket gebucht.