Streit über FenstersanierungKostenexplosion beim Kölner Museum MAKK
Köln – Die Sanierung der 270 Fenster des Museums für angewandte Kunst (MAKK) soll statt 3,7 Millionen Euro nun 9,6 Millionen Euro kosten, ein Plus von rund 160 Prozent. Das teilte die Stadt am Dienstag mit, noch muss der Stadtrat die Steigerung am 14. Mai durchwinken. Statt zwei Jahren dauert der Austausch bis 2022, also fünf Jahre. Der Museumsbetrieb geht weiter wie bisher.
Die Verwaltung sieht den Architekten als Ursache an, spricht von „Schlechtleistungen“ beim Ausbau der Fenster aus dem denkmalgeschützten Bau aus den 1950er-Jahren. Er habe unter anderem auch das Mauerwerk beschädigt, die Detailplanung stimme nicht. Deshalb habe man dem Architekten gekündigt. Jetzt braucht es einen neuen Architekten und unter anderem doch ein Baugerüst.
Architekt will keine Stellung nehmen
Der gekündigte Architekt Henrich Böll aus Essen teilte der Rundschau am Dienstag mit, dass er zu den „angeblichen Schlechtleistungen“ keine Stellung beziehen möchte. „Aber ein Sündenbock muss immer her!“ Und: „Nicht umsonst hatten wir mit unserem Kündigungsschreiben vom 28. Juni 2018 versucht, aus diesem Vertrag herauszukommen. Leider wurde unserer Kündigung nicht stattgegeben! Am 16. November 2018 erhielten wir dann das Kündigungsschreiben der Stadt Köln!“ Das spreche für sich. Böll hat unter anderem das Kleine Haus der Villa Hügel von der Industriefamilie Krupp in Essen saniert und verwies auf 50 Jahre Berufserfahrung. (mhe)