Im Kampf gegen die stark zugenommene Straßenkriminalität haben Polizei und Bundespolizei am Donnerstag an verschiedenen Brennpunkten der Stadt umfangreichen Kontrollen durchgeführt.
Kampf gegen StraßenkriminalitätPolizei mit Razzia an Kölns Brennpunkten
Die erste Maßnahme geschah gegen 15.45 Uhr in Kalk, beispielsweise an der Trimbornstraße. Weitere Aktionen waren am Ebertplatz, Neumarkt oder Wiener Platz geplant. Auch an Bahnhöfen sollte kontrolliert werden. Bei den Kontrollen nahmen beispielsweise auch Beamte des Ausländeramtes teil. Die Maßnahmen sollten bis in den späten Donnerstagabend gehen. Wie bei der Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2022 unlängst mitgeteilt wurde, kam es in dem betreffenden Jahr zu 38122 Fällen von Straßenkriminalität – ein Zuwachs von 5236 Fälle im Vergleich zum Jahr 2021.
Wie die Polizei weiter mitteilte, sind die Zahlen im Bereich der Polizeiinspektion 1 in der Innenstadt besonders stark gestiegen. So gab es im Gebiet der Altstadt, Schildergasse, Ringe, Domumfeld und Kwartier Latäng mit Zülpicher Straße 64 Prozent mehr Körperverletzungen und 81 Prozent mehr Ladendiebstähle. Die Zahl der Taschendiebstähle hat sich sogar mehr als verdoppelt. In der Innenstadtwache gab es im Jahr 2022 genau 2323 Betäubungsmittel-Delikte. Zum Einzugsgebiet der Wache gehört der Drogenbrennpunkt Neumarkt und der Ebertplatz.„
„Da gab es nichts zu beschönigen. Das ist nicht schön“, sagte Polizeipräsident Falk Schnabel bei der Vorstellung der Bilanz. Ein Grund sei der Wegfall der Corona-Beschränkungen und die Rückkehr ins normale Leben. Allerdings könne dies nicht allein als Grund gelten, so der Behördenleiter. Kripochef Michael Esser sieht die Entwicklung mit großer Sorge. Es sei eine deutliche Zunahme von Aggressionen in der Gesellschaft zu erkennen. Die Hemmschwelle zuzuschlagen sei gesunken. Ergebnisse der Kontrollaktionen will die Polizei am Freitag mitteilen.