Star beim Kölner CSDESC-Winner Nemo tritt am Sonntag in Köln auf

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Nemo reckt Arm mit Pokal in die Höhe.

Nemo aus der Schweiz nach dem Gewinn im Finale des Eurovision Song Contest (ESC) im Mai 2024.

Als Highlight des CSD tritt Nemo am Sonntagabend auf dem Heumarkt auf. Bis dahin gibt es noch sehr unterschiedliche Veranstaltungen. 

„Für Menschenrechte. Viele. Gemeinsam. Stark!“ So lautet auch in diesem Jahr das Motto des Cologne Pride. Die ganze Woche über gibt es Veranstaltungen zum Thema. Dabei sorgen diese nicht nur für ungeteilte Freude. Bereits im Vorfeld gibt es - wie berichtet - Unstimmigkeiten um die erstmalige Beteiligung des Katholischen Stadtdekanats Köln. Eine Online-Petition fordert die Absage.

Der Dom eingerahmt von Regenbogenfarben.

Der Dom eingerahmt von Regenbogenfarben.

Unter der Überschrift „God meets Gay“ findet am Mittwoch, 17. Juli, um 17 Uhr im Domforum eine Filmvorführung des US-Dramas „Der verlorene Sohn“ statt. Um 20 Uhr folgt eine  Diskussion. Stadtdechant Robert Kleine, der Travestie-Künstler Ken Reise alias Julie Voyage und die Psychologin und katholische Leiterin der Telefonseelsorge Annelie Bracke sind auf der Bühne, Dragqueen Cassy Carrington moderiert. Es geht um Ausgrenzungserfahrungen und darum, was Mitarbeitende in der Seelsorge, in Gemeinden und Institutionen für eine offene, queersensible Beratung lernen können.

85-jähriger Zeitzeuge aus USA zu Gast

Eine spannende Begegnung mit einem Zeitzeugen gibt es am Donnerstag, 18. Juli, um 19 Uhr im Jugendzentrum Anyway. Der US-Amerikaner Tree Sequoia war als Barkeeper dabei, als die Polizei am 28. Juni 1969 die Schwulenbar „Stonewall Inn“ an der Christopher Street in New York räumen wollte. Erstmals wehrten sich die Menschen gegen Diskriminierung und es kam zu tagelangen Unruhen. Hier liegt der Ursprung des Christopher Street Days (CSD). Zeitzeuge Tree Sequoia ist inzwischen 85 Jahre alt und extra nach Köln gekommen. Mit gutem Grund: Der Kölner CSD ist besonders bedeutend und groß.

Katholisches Stadtdekanat nimmt am Cologne Pride teil

Katholisches Stadtdekanat nimmt am Cologne Pride teil: (v.l.n.r.) die Leiterin der Telefonseelsorge Annelie Bracke, Ken Reise,Cassy Carrington und Stadtdechant Robert Kleine.

Die Bedeutung Kölns als bunte und vielfältige Stadt spiegelt sich auch im offiziellen Programm rund um den CSD wider. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) lädt am Freitagnachmittag zu einem Empfang in die Piazzetta des Historischen Rathauses ein. „In Solidarität mit der LSBTIQ*-Community“ heißt es in einer offiziellen Mitteilung der Stadt zum Zweck des Empfangs.  

OB wird „Progress-Pride-Flagge“ hissen

Geladen sind unter anderem Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen und Gruppen aus Köln, die sich für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung von „Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Menschen“ (LSBTIQ*) engagieren. Nach dem Empfang geht Oberbürgermeisterin Henriette Reker gegen 16 Uhr mit den Gästen auf den Alter Markt, um dort die „Progress-Pride-Flagge“ vor dem Historischen Rathaus zu hissen.

Viele Regenbogenfahnen auf einer Brücke.

Auf der Deutzer Brücke wehen schon die Pride-Flaggen.

Über 900 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur sowie befreundeten Verbänden und den Mitgliedsorganisationen werden am Samstagabend beim CSD-Empfang der Aidshilfe NRW und des Queeren Netzwerks NRW im Maritim Hotel erwartet. Dabei wird die Publizistin Carolin Emcke vom Queeren Netzwerk mit der Kompassnadel ausgezeichnet.

Nemo schaut in die Kamera.

Nemo gewann den ESC 2024.

Ab Freitagabend steigt dann in der Altstadt das CSD-Fest. Auf den  Bühnen gibt es Bands, Talks und Tanz. In vielen Clubs steigen Partys. Erst am Montag lüftete Veranstalter Cologne-Pride noch das Geheimnis um einen Star auf die Heumarkt-Bühne: Nemo kommt. „Die Uhrzeit können wir noch nicht genau sagen, es wird am Abend sein“, teilt Cologne-Pride-Sprecher Hugo Winkels auf Nachfrage mit.

Regenbogenflagge und zwei demonstrierende Frauen.

Vielfältig sind die Menschen und Botschaften bei der CSD-Demo. Wie hier im vergangenen Jahr.

Nemo vertrat die Schweiz beim Eurovision Song Contest 2024 in Malmö und gewann diesen überragend. Als erste offen nonbinäre Person setzt Nemo mit dem Sieg ein klares Zeichen. „Nemos Performance ist mehr als nur ein Auftritt, es ist ein gesellschaftspolitisches Statement und gibt vielen Menschen in unserer Community Kraft und Halt. Wir sind sehr stolz und dankbar, dass Nemo gerade beim ColognePride den einzigen Kurzauftritt bei einem Pride in Deutschland hat“, sagt Winkels.


CSD-Demonstration 

Am Sonntag, 21. Juli, um 11 Uhr eröffnet Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) den Demonstrationszug auf der Deutzer Brücke.

Um 11.30 Uhr setzt sich der Zug in Bewegung durch die Stadt bis er sich am Dom auflöst. Eine Karte der Zugstrecke veröffentlichen wir im Laufe der Woche.

Nächstes Jahr: Rainbow-Festival

Am Fühlinger See findet 2025 eine Woche vor dem CSD-Wochenende erstmals das Rainbow-Festival am Samstag, 28. Juni, statt.  Laut Veranstalter werden bei „Kölns buntester Party“, die in Kooperation mit Cologne Pride stattfindet, bis zu 30.000 Festivalbegeisterte erwartet.