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Nach monatelangen VerhandlungenStadt Köln knickt bei Lkw-Verbot ein

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Wieder über die Rheinuferstraße rollen dürfen die Logistiker aus dem Niehler Hafen. Die Stadt hat eingelenkt.

Es sollen intensive Gespräche gewesen sein. Sehr intensive. Immer wieder haben die Logistiker im Verkehrsdezernat der Stadt Köln an die Tür geklopft, Zahlen vorgelegt und Argumente vorgetragen. Schützenhilfe kam von der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie von der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK). Nach drei Monaten war es dann geschafft: Die Stadt hebt das Lkw-Durchfahrtsverbot auf der Rheinuferstraße für Fahrten mit Quelle und Ziel im Niehler Hafen wieder auf. Die Neuregelung gilt ab sofort per Allgemeinverfügung. Die Fahrer müssen also keine Genehmigung beantragen.

Umwege von zwei Millionen Kilometer

Kaum hatte die Stadtverwaltung im vergangenen Sommer ihre Pläne präsentiert, prasselte Kritik auf sie nieder. Zwischen der Inneren Kanalstraße und dem Rhein sollten keine Lkw mehr fahren, deren Fahrer keine Lieferadresse für diesen Innenstadtbereich vorweisen können. Die Kleinigkeit, die dabei die Gemüter erhitzte: Die Experten des Fachdezernates hatten den Niehler Hafen nicht im Blick. Hart getroffen wurden von der Regelung nämlich dortige Logistiker, die Frachten vom Schiff aufnehmen, um sie beispielsweise in den Chemiegürtel südlich von Köln zu verbringen. Dabei sind es aber gerade die mit Wasserstraßen kombinierten Verkehre, die zur Entlastung von Straße und Umwelt als unterstützungswürdig gelten.

Schlimmer noch: Die im Hafen ansässigen Logistiker rechneten der Stadt vor, dass sie sich zur Umgehung der Rheinuferstraße auf den Autobahnring mit ihren 40-Tonnern begeben müssen. Pro Fahrt kommen so zusätzliche 25 Kilometer zustande. Die betroffenen Unternehmer zogen die Summe und kamen auf bis zu zwei Millionen zusätzliche Lkw-Kilometer pro Jahr mit dementsprechendem Schadstoffausstoß. Die Stadt empfahl, statt auf den Autobahnring auf die Innere Kanalstraße zu fahren, vergaß aber dabei, dass dort einige Brücken von 40-Tonnern nicht passiert werden dürfen und können.

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Damit nicht genug: Die Logistikbranche ist eine hart umkämpfte. Die Gewinnmargen sind gering. Durch die Zusatzfahrten entstehen Zusatzkosten. Durch die wiederum könnte es sich letztlich rechnen, Frachten von Rotterdam lieber gleich auf Lkw zu packen, statt erst einmal auf ein Binnenschiff. Die Ökobilanz des Lkw-Durchfahrtverbotes bekam eine mächtige Schieflage.

Kölner Verwaltung hält an Lkw-Regelung fest

Dennoch, die Verwaltung hielt an der Regelung fest. Auch von eilig zusammengerufenen Gipfeltreffen mit Unternehmensleitungen und Logistikverbänden in der IHK ließ sie sich nicht umstimmen. Am 22. August trat das Durchfahrtsverbot in Kraft – offensichtlich wirkungslos: Die Lkw rollten weiter durch die Stadt. Denn Kontrollen sind schwer durchführbar. Dafür müssen sich Ordnungsamt und Polizei zusammentun. Ein bürokratischer Kraftakt. Nur dreimal ist das bisher gelungen. Jedes Mal wurden reihenweise Lkw ohne innerstädtische Zieladresse abgestraft. Wobei das Busgeld von 75 Euro kaum Abschreckung darstellt.

Für die Logistiker im Niehler Hafen ist das jetzt Geschichte. „Wir sind am Ziel“, sagt Rüdiger Ostrowski vom Verband Spedition und Logistik NRW. „Wir standen in einem permanenten Austausch mit der Stadt“, erklärt er die Strategie. „Es war ein Grundfehler gewesen, den Niehler Hafen nicht im Blick zu haben“, sagt Ulrich Soénius, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK. „Die jetzige Regelung ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll.“ Zufriedenheit auch bei der HGK: „Das ist eine gute Nachricht“, so ein Sprecher. „Umwege und höhere Kosten fallen somit nicht mehr an.“