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Solidarität mit Israel in KölnSo verlief die Demo am Kölner Dom

Lesezeit 2 Minuten

Solidaritätskundgebung am Dom

Bei einer Demonstration haben rund 500 Menschen ihre Solidarität mit Israel bekundet.

„Familie braucht Zusammenhalt in schwerer Zeit, und diese Zeit ist jetzt, jetzt müsst ihr bei uns stehen.“ Aufrüttelnde Worte fand Aaron Knappstein, Präsident des jüdischen Karnevalvereins Kölsche Kippa Köpp vun 2017, bei der Solidaritätskundgebung für Israel auf dem Roncalliplatz. Etwa 500 Teilnehmende kamen zu der Demo gegen den Krieg im Nahen Osten und den infolgedessen erstarkenden Antisemitismus in Deutschland.

Klare Positionen wurden von den Demonstranten bezogen

Mit hörbar bewegter Stimme schilderte Knappstein zwei Vorfälle in Köln. Die Tochter eines Mitglieds der Kippa Köpp erhielt Morddrohungen; einem älteren Ehepaar, das sich am 7. Oktober, dem Tag des Überfalls der Hamas, auf Verwandtenbesuch in Israel befand, stellte sich nach der Rückkehr in Köln ein vermummter Mann in den Weg, hielt dem Paar einen vollen Aschenbecher entgegen und höhnte: „Hier, 500 tote Juden.“ Scharfe Worte hatte die erste Rednerin, Petra Hemming vom Städtepartnerschaftsverein Ganey Tikva-Bergisch Gladbach, gesprochen. Sie stand noch unter dem Eindruck von Berichten der Freunde in Israel. In einem Kibbuz in der Nähe des Gazastreifens sollen 190 der 450 Bewohner „von der menschenverachtenden barbarischen Horde“ überfallen und ermordet worden sein, darunter 15 Kinder, das jüngste gerade mal neun Monate alt. „Muss man die andere Seite sehen? – Nein, muss man nicht!“, rief Hemming in die Menge.

Breite Basis an Organisatoren

„Die Hamas muss zwingend ausgeschaltet werden, erst dann wird in Israel Frieden sein“, ist Johannes Platz, Kölner Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, überzeugt. „Das ist ein starkes Signal der Stadt Köln“, würdigte er das breit aufgestellte Veranstalter-Bündnis der Kundgebung im Schatten des Doms von rund 20 Organisationen, Institutionen, politischen Parteien, Gruppierungen und Unterstützern, darunter das Festkomitee Kölner Karneval. „Das erste Pogrom im 21. Jahrhundert“, nannte Platz den Terrorangriff auf Israel. Es gebe keine Alternative als „die bedingungslose Kapitulation“ der Hamas.

Klare Positionen wurden von den Demonstranten bezogen.

„28 Koffer waren gepackt, als das Reisebüro anrief und sagte: „Bleibt zu Hause„“, erzählte Monika Möller vom Städtepartnerschaftsverein Köln-Tel Aviv-Yafo. Für sie ist „unfassbar, dass manche Gruppen in Köln Terror feiern.“ Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker sorgt sich um die Sicherheit von jüdischen Menschen in Köln. „Wer die Gewalttaten der Hamas relativiert, ist Antisemit und hat in unserem Land nichts zu suchen“, so die OB, die den Angriffskrieg als den „größten Massenmord seit der Shoa“ bezeichnete. Was für Henriette Reker keineswegs ausschließt, „unschuldige Opfer auf beiden Seiten zu beklagen und zu betrauern.“