Köln – Gegen 14.30 Uhr begannen zwei Polizeikräfte einer "HiT"-Spezialeinheit (Höheninterventions-Team) mit der Räumung einer Baumbesetzung durch einen 22-jährigen Aktivisten. Der Mann war vermutlich bereits am frühen Sonntagmorgen in den Baum gestiegen und hatte dort eine Plattform auch für die Nacht errichtet, um gegen den Ausbau der Autobahn A49 im hessischen Dannenröder Forst zu protestieren. Mit Hilfe eines Hubsteiger-Lkw ließ sich das zweiköpfige HiT-Team auf die Höhe der Baumplattform in unmittelbarer Nähe des Volksgarten-Biergartens heben. Anschließend beförderten sie den Baumaktivisten aus der Baumgabel nach unten, ohne dass dieser Widerstand leistete. Polizei-Einsatzleiter Michael Tiemann sagte, dass der Mann keine Schwierigkeiten machte und auch bei der Personalienfeststellung kooperativ war. Der Einsatz war gegen 15.15 Uhr bereits wieder beendet.

Aus Solidarität zu dem Baumbesetzer hatten Mitglieder der Klimaprotestbewegungen von Fridays for Future, Parents for Future und Extinction Rebellion bereits am Sonntag eine Mahnwache in unmittelbarer Nähe errichtet. Etwa 20 bis 25 Teilnehmer unterstützen die Baumbesetzung auch über Nacht. "Wir hatten über unsere Netzwerke von der Aktion erfahren und haben uns spontan entschlossen, Luis bei seinem Protest gegen die Abholzung des Dannenröder Forstes zu unterstützen", sagte Mahnwachen-Sprecherin Nicolin Gabrysch gegnüber der Rundschau. Auch die Mahnwache wurde kurz nach Beendigung der Baumbesetzun aufgelöst.

"Ich bleibe solange, wie sie mich hier runterholen", sagte Baumbesetzer "Luis", wie er sich auf Nachfrage nannte, noch am frühen Montagnachmittag. Er wolle sich mit dieser Aktion im Volksgarten mit den Freunden im hessischen Dannenröder Forst solidarisieren, die amtuell gegen drohende Abholzung des dortigen Waldes und den Ausbau der Autobahn A49 protestieren. Das kurze Statement gab Luis aus etwa drei bis vier Meter Höhe aus seiner Baumprotestolattform heraus, die er sich vermutlich am frühen Sonntagmorgen allein oder mit Helfern in den Baum gebaut hatte. Mit einer Hängematte, Seilsicherungen, Protestplakate und Proviant hatte er sich dort verschanzt. Als er gegen 15 Uhr nach der Befragung durch die Polizei den Volksgarten wieder verlassen konnte, sagte er als Fazit zu seiner Aktion: "Danni wird bleiben!"