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Silvesterbilanz„Weitgehend friedliche“ Nacht – Beamte im Rheingarten angegriffen

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Silvester Köln Bahnhof

Blick auf den Bahnhofsvorplatz in Köln während der Silvesternacht.

Köln – Weitgehend friedlich hat Köln das neue Jahr 2020 begrüßt. Wie ein Sprecher der Polizei am Morgen mitteilte, seien die Einsätze in Köln und Umgebung „verschwindend gering“ gewesen.

Trotz des Kulturprogramms am Roncalliplatz, das von den Kölner gut angenommen wurde, war es dort, sowie auf den Rheinbrücken, deutlich leerer als im Vorjahr.

Mitarbeiter des Ordnungsamts am Rheingarten angegriffen

Zu Zwischenfällen war es in der Nacht im Rheingarten gekommen. Feiernde hatten dort am späten Abend immer wieder Böller und Raketen auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsdienstes und weiterer Hilfskräfte abgefeuert. Stadtdirektor Dr. Stephan Keller zeigt sich entsetzt über die Vorfälle: „Wenn Einsatzkräfte angegriffen werden, die sich mitunter sogar ehrenamtlich dafür einsetzen, dass die Menschen in Köln gut in das neue Jahr starten können, ist die Grenze des Hinnehmbaren deutlich überschritten. Das geht gar nicht!“

Reul Köln dpa neu

NRW-Innenminister Herbert Reul war persönlich vor Ort.

Das Ordnungsamt war mit 130 Kräften im Einsatz, unterstützt wurde es von 400 Beschäftigten privater Dienstleister und Sicherheitsunternehmen. Die Feuerwehr wurde in der Hochphase zwischen 23.30 Uhr und 2 Uhr 226 alarmiert, der Rettungsdienst rückte von 9.30 Uhr an Silvester bis 7 Uhr am Neujahrsmorgen zu insgesamt 157 Einsätzen (Vorjahr: 153 Einsätze) aus. Besondere Vorkommnisse hatte es nicht gegeben.

Reul verbringt Jahreswechsel auf der Domplatte

20 Personen wurden der Schutzzone rund um den Dom verwiesen, da sie unerlaubterweise Feuerwerkskörper mit sich führten. Neun Personen erhielten einen Platzverweis und 37 Feuerwerkskörper wurden beschlagnahmt.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul hatte den Jahreswechsel an der Seite von Polizeibeamten auf der Kölner Domplatte verbracht. Wie schon in den zwei Silvesternächten der Vorjahre sei es ihm wichtig, als oberster Dienstherr der Landespolizei an diesem besonderen Tag im Jahr präsent zu sein und den Polizisten für ihren Einsatz zu danken.

„Die Silvesternacht in Köln ist zum Synonym dafür geworden, dass mal etwas nicht gut geklappt hat in dieser Nacht“, sagte Reul kurz nach Mitternacht.

2900 Silvester-Einsätze in NRW

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat in der Nacht zum neuen Jahr 2900 Einsätze gefahren. Das waren 600 weniger als beim vorigen Jahreswechsel. Auch die Zahl der bei Einsätzen Verletzten ist gesunken: zum Jahreswechsel 2019/2020 waren es 159, im Jahr davor 256. Unter Polizisten gab es 19 verletzte Beamte, im Vorjahr waren es 38. Das teilte die Landesleitstelle am Morgen mit.

32 Festnahmen wurden in der Nacht des Jahreswechsels gezählt. Ein Jahr zuvor waren es 22. 183 Menschen wurden dem Gewahrsam zugeführt, das betraf im Jahr davor noch 262. Die Zahl der gefährlichen Körperverletzungen betrug 134 (161). Die einfachen Körperverletzungen lagen bei 301, im vorigen Jahr noch bei 422. (mrb/dpa/red)